Fieber erkennen / Symptome

Kurz zusammengefasst

  • Fieber bei Hunden kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen und erfordert eine aufmerksame Beobachtung und manchmal schnelles Handeln.
  • Kennzeichnend sind Symptome wie erhöhte Körpertemperatur, Verhaltensänderungen und physische Anzeichen wie heiße Ohren oder eine trockene Nase. Für eine genaue Diagnose und Behandlung ist jedoch immer der Rat eines Tierarztes einzuholen.
  • Durch das Verständnis der Grundlagen und Symptome von Fieber können Hundebesitzer dazu beitragen, das Wohlergehen ihres Haustieres zu sichern.

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Fieber bei Hunden ist ein häufiges Symptom, das auf eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen hinweisen kann. Es ist wichtig für Hundebesitzer, die Anzeichen von Fieber richtig zu erkennen und zu verstehen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um das Wohlbefinden ihres Tieres sicherzustellen. Dieser Artikel bietet detaillierte Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Fiebers bei Hunden, einschließlich der Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und geeigneten Reaktionen auf erhöhte Körpertemperaturen. Das Erkennen dieser Anzeichen kann entscheidend sein, um rechtzeitig angemessene medizinische Hilfe zu suchen und die Gesundheit des Hundes zu schützen.

 

Was versteht man unter Fieber bei Hunden und welche Funktion hat es?

Fieber bei Hunden ist nicht grundsätzlich ein Alarmsignal, sondern kann als ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers angesehen werden. Wenn ein Hund Fieber entwickelt, ist dies oft ein Hinweis darauf, dass sein Immunsystem aktiv gegen eine Infektion oder Entzündung ankämpft. Die erhöhte Körpertemperatur erleichtert dem Körper den Kampf gegen Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und andere pathogene Mikroorganismen, da viele von ihnen bei höheren Temperaturen weniger lebensfähig sind. Normalerweise liegt die Körpertemperatur eines gesunden Hundes zwischen 38,5°C und 39,2°C. Spricht man von Fieber, so überschreitet die Temperatur diese normale Schwelle deutlich.

 

Welche unterschiedlichen Fieberarten können bei Hunden auftreten?

Bei Hunden kann Fieber unterschiedliche Ursachen haben, die sich in verschiedenen Fieberarten widerspiegeln. Infektiöses Fieber entsteht, wenn der Hund direkt durch Viren, Bakterien oder Parasiten infiziert wird. Nicht-infektiöses Fieber kann durch Entzündungen bedingt sein, die nicht unbedingt auf Krankheitserreger zurückzuführen sind, wie zum Beispiel bei einer Autoimmunerkrankung oder Krebs. Zudem kann es Fälle von sogenanntem „Fieber unbekannter Ursache“ (FUO) geben, bei denen auch nach umfangreichen Untersuchungen keine konkrete Ursache für die erhöhte Temperatur gefunden wird. Diese Einteilung hilft Tierärzten, die geeigneten Diagnoseverfahren zu wählen und eine passende Behandlung einzuleiten.

 

Wie äußert sich Fieber bei einem Hund?

Fieber bei einem Hund äußert sich oft durch eine Kombination aus physischen und verhaltensbedingten Anzeichen, die darauf hinweisen, dass nicht alles im Normalzustand ist. Eines der deutlichsten Anzeichen für Fieber ist eine erhöhte Körpertemperatur, die jedoch ohne spezielles Thermometer schwer genau zu messen ist. Zusätzlich kann der Hund anfangen zu zittern, sich häufig zurückziehen oder eine ungewöhnliche Körperhaltung einnehmen, die auf Unbehagen oder Schmerzen hindeutet.

 

Welche körperlichen Anzeichen können auf Fieber bei meinem Hund hinweisen?

Die körperlichen Anzeichen von Fieber bei einem Hund können vielfältig sein. Neben der offensichtlichen erhöhten Körpertemperatur, die durch ein speziell für Tiere vorgesehenes Thermometer festgestellt werden kann, gibt es weitere Indizien. Häufiges Hecheln, auch in Ruhephasen, ist ein typisches Symptom. Die Haut, insbesondere an den Ohren und der Nase, kann ungewöhnlich heiß erscheinen. Zusätzlich kann die Nase trocken und die Augen möglicherweise trüb sein, was auf eine zugrunde liegende Krankheit oder Entzündung hinweist. Manchmal ist auch eine verminderte Elastizität der Haut feststellbar, was auf eine Dehydration hindeuten kann, ein häufiges Begleitsymptom von Fieber.

 

Inwiefern verändert sich das Verhalten eines Hundes, wenn er Fieber hat?

Das Verhalten eines Hundes kann sich deutlich ändern, wenn er Fieber hat. Viele Hunde werden lethargisch und zeigen wenig Interesse an Aktivitäten, die sie normalerweise genießen. Sie können sich mehr als üblich ausruhen und Schlafplätze aufsuchen, die kühler sind als ihre gewohnten Liegestellen. Einige Hunde können auch gereizter sein und weniger Toleranz gegenüber Interaktionen und Berührungen zeigen. Appetitlosigkeit ist ebenfalls ein häufiges Symptom, das zusammen mit anderen Verhaltensänderungen auftritt, wenn ein Hund Fieber hat. Diese Verhaltensänderungen sind oft die ersten Anzeichen dafür, dass ein Hund nicht gesund ist und sollten als Hinweis genommen werden, genauer auf andere Symptome zu achten oder einen Tierarzt aufzusuchen.

 

Wie kann ich feststellen, ob mein Hund Fieber hat, auch wenn ich kein Thermometer zur Hand habe?

Das Feststellen von Fieber bei einem Hund ohne Thermometer ist herausfordernd und weniger genau, doch es gibt einige Hinweise, die auf eine erhöhte Körpertemperatur hindeuten können. Zunächst kann die Hauttemperatur an weniger behaarten Stellen wie im Bereich der Ohren oder der Pfotenballen überprüft werden; diese sollten nicht übermäßig warm sein. Eine trockene, heiße Nase kann ein weiterer Indikator sein, obwohl dies nicht immer zuverlässig ist, da Hundenasen aus verschiedenen Gründen trocken oder feucht sein können. Achte außerdem auf verändertes Verhalten wie erhöhte Ruhebedürfnisse oder Appetitlosigkeit, welche Begleitsymptome von Fieber sein können.

 

Ist die Temperaturmessung im Ohr eines Hundes eine zuverlässige Methode?

Die Messung der Körpertemperatur im Ohr eines Hundes ist eine Methode, die bei korrekter Anwendung nützliche Ergebnisse liefern kann, jedoch ist sie nicht so zuverlässig wie die rektale Temperaturmessung. Ohrthermometer, die speziell für Hunde konzipiert sind, verwenden Infrarot, um die Temperatur zu messen. Die Genauigkeit kann jedoch durch Faktoren wie die Platzierung des Thermometers und das Vorhandensein von Ohrenschmalz beeinträchtigt werden. Es ist wichtig, die Anleitung des spezifischen Ohrthermometers genau zu befolgen und gegebenenfalls die Messung mehrmals durchzuführen, um konsistente Ergebnisse zu erhalten.

 

Sind heiße Ohren bei einem Hund ein Indiz für Fieber?

Heiße Ohren alleine sind kein eindeutiges Zeichen für Fieber bei einem Hund. Ohren können aus verschiedenen Gründen warm sein, einschließlich Umgebungsfaktoren wie hohe Außentemperaturen oder nach intensiver körperlicher Aktivität. Um festzustellen, ob die warmen Ohren tatsächlich auf Fieber hindeuten, sollten sie im Kontext anderer Symptome wie Lethargie, Zittern oder Appetitverlust betrachtet werden. Eine genaue Diagnose, besonders wenn andere Symptome vorliegen, erfordert meist eine professionelle Untersuchung und möglicherweise die Verwendung eines Thermometers.

 

Kann eine warme und trockene Nase ein Zeichen für Fieber sein?

Eine warme und trockene Nase wird oft fälschlicherweise als sicheres Zeichen für Fieber bei Hunden angesehen. In Wirklichkeit kann die Nase eines Hundes aus verschiedenen Gründen trocken und warm sein, darunter Wetterbedingungen, Belüftung oder Dehydration. Auch wenn eine warme, trockene Nase in einigen Fällen auf Fieber hindeuten kann, ist sie kein zuverlässiger Indikator. Es ist besser, auf andere verlässlichere Symptome zu achten, wie anhaltende Lethargie oder ungewöhnliches Verhalten, und bei Bedenken ein Thermometer zu verwenden oder einen Tierarzt aufzusuchen.

 

Wie gehe ich vor, wenn ich vermute, dass mein Hund Fieber hat?

Wenn Du vermutest, dass Dein Hund Fieber hat, ist der erste Schritt, seine Temperatur mit einem dafür vorgesehenen Thermometer zu messen, am besten rektal. Wenn die Temperatur über 39,2°C liegt, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren. Während Du darauf wartest, den Tierarzt zu besuchen, solltest Du sicherstellen, dass Dein Hund hydratisiert bleibt und Zugang zu einem kühlen, komfortablen Ruheplatz hat. Vermeide es, Deinen Hund ohne Rücksprache mit dem Tierarzt zu medikamentieren, da viele für Menschen sichere Medikamente für Hunde toxisch sein können.

 

Wie kann ich allgemein erkennen, ob mein Hund krank ist und wie sollte ich reagieren?

Um zu erkennen, ob Dein Hund krank ist, solltest Du auf Anzeichen wie Veränderungen in seinem Ess- und Trinkverhalten, ungewöhnliche Lethargie, Erbrechen, Durchfall oder auffällige Verhaltensänderungen achten. Andere Warnzeichen können Husten, Niesen, übermäßiges Kratzen oder Atembeschwerden sein. Wenn Du eines oder mehrere dieser Symptome feststellst, ist es wichtig, so schnell wie möglich mit Deinem Tierarzt Kontakt aufzunehmen. Bis zum Termin kannst Du Deinem Hund eine ruhige und stressfreie Umgebung bieten und sicherstellen, dass er ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. In Notfällen, insbesondere wenn Dein Hund schwere Symptome zeigt oder sein Zustand sich schnell verschlechtert, solltest Du unverzüglich tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

 

Fazit

Das Erkennen von Fieber bei Hunden spielt eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Behandlung vieler Krankheiten. Ein fundiertes Wissen über die Symptome und angemessenen Reaktionsweisen hilft Hundebesitzern, im Bedarfsfall schnell und effektiv zu handeln. Eine korrekte Diagnose und die darauffolgende Behandlung sollten jedoch immer in Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Tierarzt erfolgen. Durch regelmäßige Beobachtung und die Beachtung von Veränderungen im Verhalten oder Befinden des Hundes können ernsthafte Gesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, was die Lebensqualität des Hundes erheblich verbessert.



Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Juni 6, 2024



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