Fieber Ursachen

Kurz zusammengefasst

  • Fieber bei Hunden kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter Infektionen, Entzündungen und Reaktionen auf Medikamente oder Impfstoffe.
  • Es fungiert als Indikator für zugrundeliegende Gesundheitsprobleme und erfordert oft eine umgehende veterinärmedizinische Bewertung.
  • Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Fieber kann entscheidend sein, um das Risiko schwerwiegenderer Erkrankungen zu minimieren und die Gesundheit des Hundes zu schützen.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Fieber bei Hunden ist ein wichtiges klinisches Symptom, das auf eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen hinweisen kann. Es dient als Abwehrmechanismus des Körpers und tritt auf, wenn das Immunsystem auf eine Infektion oder andere Auslöser reagiert. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Fieber bei Hunden, von Infektionen und Entzündungen bis hin zu Reaktionen auf Impfstoffe und Umwelteinflüsse. Ziel ist es, Hundebesitzern ein tieferes Verständnis über die möglichen Ursachen und die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Fieber bei ihren Haustieren zu vermitteln.

Was versteht man unter Fieber beim Hund und welche primären Ursachen gibt es?

Fieber bei Hunden ist ein häufiges klinisches Symptom, das auf eine zugrundeliegende Störung hinweist. Fieber ist definiert als eine Erhöhung der Körpertemperatur über den normalen Bereich, der für Hunde zwischen 38 und 39 Grad Celsius liegt. Eine erhöhte Temperatur ist in der Regel eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, die dabei hilft, Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze zu bekämpfen.

Die primären Ursachen für Fieber bei Hunden sind vielfältig und können sowohl einfache Infektionskrankheiten als auch komplexere internistische Erkrankungen umfassen. Infektionen sind die häufigsten Auslöser, wobei die Erreger über Wunden, die Atemwege oder den Verdauungstrakt in den Körper gelangen können. Aber auch entzündliche Erkrankungen wie die Pankreatitis, Immunreaktionen oder Reaktionen auf bestimmte Medikamente und Impfungen können Fieber auslösen. Es ist wichtig zu betonen, dass Fieber an sich keine Krankheit ist, sondern ein Symptom, das auf eine mögliche Erkrankung hinweist.

 

Welche internen und externen Faktoren können bei Hunden Fieber auslösen?

Neben den oben genannten infektiösen und entzündlichen Ursachen gibt es eine Reihe weiterer interner und externer Faktoren, die zu Fieber bei Hunden führen können. Intern können Autoimmunerkrankungen und systemische Krankheiten wie Krebs Fieber verursachen. Diese Zustände führen oft zu einer komplexen Entzündungsreaktion im ganzen Körper, was die Temperatur steigen lässt.

Extern kann die Umgebung eines Hundes ebenfalls zu Fieber beitragen. Extreme Wetterbedingungen, wie eine Überhitzung im Sommer, können Hitzschlag verursachen, der mit Fieber einhergehen kann. Ebenso können toxische Substanzen, die ein Hund möglicherweise aufnimmt oder mit denen er in Kontakt kommt, zu einer Fieberreaktion führen. Solche toxischen Reaktionen sind oft akut und erfordern sofortige tierärztliche Aufmerksamkeit.

 

Wie entwickelt sich Fieber als Immunantwort bei Hunden?

Fieber entwickelt sich als Teil der natürlichen Immunantwort des Körpers auf eine Infektion oder Entzündung. Wenn ein Hund mit einem Erreger oder einer anderen entzündlichen Ursache konfrontiert wird, setzen Immunzellen spezielle Botenstoffe frei, die als Pyrogene bekannt sind. Diese Stoffe wirken auf das hypothalamische Zentrum im Gehirn, das für die Regulierung der Körpertemperatur zuständig ist. Der Hypothalamus reagiert daraufhin mit einer Anhebung der Solltemperatur des Körpers.

Dieser Temperaturanstieg ist nicht zufällig, sondern hat mehrere Vorteile im Kampf gegen die Infektion. Erhöhte Temperaturen können die Vermehrung von Bakterien und Viren hemmen und gleichzeitig die Effizienz des Immunsystems steigern. Zellen wie Makrophagen und T-Lymphozyten arbeiten effektiver bei erhöhten Temperaturen, was dazu beiträgt, die Krankheitserreger schneller zu eliminieren.

 

Inwiefern kann Stress bei Hunden zu Fieber führen?

Stress ist ein Zustand, der bei Hunden sowohl physische als auch psychische Reaktionen auslösen kann, die das Immunsystem beeinflussen. Wenn ein Hund Stress erfährt, sei es durch Umgebungsveränderungen, Angst oder Überlastung, reagiert sein Körper durch die Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Diese Hormone haben eine Vielzahl von Auswirkungen auf den Körper, darunter auch die Beeinflussung der Immunfunktion.

Eine dieser Reaktionen kann eine Erhöhung der Körpertemperatur sein. Obwohl nicht jeder Fall von Stress direkt zu Fieber führt, kann anhaltender oder extremer Stress eine Immunantwort auslösen, die sich als Fieber manifestiert. Dies geschieht, weil der durch Stress ausgelöste hormonelle Ungleichgewichtszustand das normale Gleichgewicht des Körpers stört, was in einigen Fällen zu einer Überreaktion des Immunsystems führen kann. Dabei können entzündliche Prozesse im Körper verstärkt werden, was letztendlich zu Fieber führen kann. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Fieber in direktem Zusammenhang mit Stress eher selten ist und in der Regel andere, greifbarere Ursachen hat.

 

Gibt es Unterschiede in den Fieberursachen zwischen Welpen und ausgewachsenen Hunden?

Ja, es gibt signifikante Unterschiede in den Fieberursachen zwischen Welpen und ausgewachsenen Hunden, was größtenteils auf die Unterschiede in ihrem Immunsystem und ihrer körperlichen Verfassung zurückzuführen ist. Welpen haben ein weniger entwickeltes Immunsystem, was sie anfälliger für Infektionen macht, die Fieber verursachen können. Krankheiten wie Parvovirus und Distemper sind bei Welpen häufiger und können schwere Fieberschübe verursachen.

Zudem sind Welpen durch ihre Neigung, ihre Umgebung zu erkunden und Dinge zu kauen, einem höheren Risiko ausgesetzt, Krankheitserreger oder sogar toxische Substanzen aufzunehmen, die Fieber auslösen können. Da ihr Körper kleiner und ihre physiologischen Systeme noch nicht vollständig ausgereift sind, kann sich eine Erkrankung bei einem Welpen schneller zu einem ernsthaften Problem entwickeln als bei einem ausgewachsenen Hund.

Im Gegensatz dazu haben ausgewachsene Hunde in der Regel ein stärkeres Immunsystem und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen viele Infektionskrankheiten. Allerdings sind sie möglicherweise anfälliger für Krankheiten, die durch langfristige Gesundheitsprobleme wie Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen verursacht werden, die ebenfalls zu Fieber führen können. Zudem können altersbedingte Erkrankungen wie Krebs bei älteren Hunden ebenfalls Fieber verursachen, was bei Welpen weniger häufig der Fall ist.

 

Was sind die häufigsten Ursachen für Fieber bei Hunden?

Fieber bei Hunden kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die in der Regel eine zugrunde liegende Erkrankung oder einen abnormalen Zustand anzeigen. Zu den häufigsten Ursachen für Fieber bei Hunden gehören bakterielle, virale und pilzbedingte Infektionen, die Erkrankungen wie Parvovirus, Leptospirose, Borreliose und Staupe umfassen. Diese Infektionen können in verschiedenen Körperteilen auftreten, darunter die Haut, die Atemwege, der Verdauungstrakt und das Urogenitalsystem.

Entzündliche Erkrankungen wie Pankreatitis, Meningitis oder Enzephalitis können ebenfalls zu Fieber führen. Diese Entzündungen entstehen oft als Immunantwort des Körpers auf eine Verletzung oder eine Erkrankung. Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem des Hundes irrtümlicherweise gesunde Körperzellen angreift, können auch Fieber verursachen, darunter Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und bestimmte Formen der Vaskulitis.

Darüber hinaus können bestimmte Krebsarten Fieber auslösen, besonders wenn sie mit Infektionen verbunden sind oder eine systemische Entzündungsreaktion hervorrufen. Gelegentlich kann ein Hund nach einer Impfung Fieber entwickeln, was in der Regel eine normale Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff ist und zeigt, dass der Körper eine Immunantwort aufbaut.

Die Aufnahme toxischer Substanzen, wie bestimmte Pflanzen, Chemikalien oder Medikamente, kann ebenfalls zu Fieber führen. Übermäßige Hitze oder unzureichende Hydratation, besonders während der heißen Monate oder bei intensiver körperlicher Betätigung, können zu einem Hitzschlag führen, einer ernsten Erkrankung, die oft mit Fieber einhergeht. Obwohl seltener, kann extrem hoher Stress oder Angst in einigen Fällen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur führen, was fälschlicherweise als Fieber interpretiert werden kann.

 

Fazit

Das Erkennen der Ursachen von Fieber bei Hunden ist entscheidend für eine effektive Behandlung und kann oft dazu beitragen, schwerwiegendere Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Da Fieber ein Symptom und kein eigenständiges Krankheitsbild ist, sollten Hundebesitzer bei Anzeichen von Fieber immer einen Tierarzt konsultieren. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige medizinische Behandlung sind unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres zu sichern. Dieser Artikel hat die Vielfalt der möglichen Ursachen und die Bedeutung einer aufmerksamen Beobachtung durch den Hundebesitzer hervorgehoben.



Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Juni 6, 2024



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