Herzerkrankungen bei Hunden

Kurz zusammengefasst

  • Herzerkrankungen bei Hunden: Herzerkrankungen beziehen sich auf verschiedene Zustände, die das Herz oder das Herz-Kreislauf-System eines Hundes beeinträchtigen können, darunter Vorhofflimmern, Dilatative Kardiomyopathie, valvuläre Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und arterielle Thromboembolie.
  • Gefahren von Herzerkrankungen: Herzerkrankungen können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wie Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Kreislaufversagen und in manchen Fällen sogar zum Tod.
  • Häufigkeit: Herzerkrankungen können bei Hunden aller Rassen und Altersgruppen auftreten, insbesondere ältere Hunde haben ein höheres Risiko. Bestimmte Rassen haben jedoch ein erhöhtes Risiko.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Herzerkrankungen sind eine häufige Ursache für gesundheitliche Probleme bei Hunden. Obwohl viele Hunde von Herzerkrankungen betroffen sind, wissen die meisten Halter nicht, wie sie die Gesundheit ihres Hundes schützen und erkennen können, wenn ihr Hund unter einer Herzerkrankung leidet. In diesem Artikel werden wir uns mit den verschiedenen Arten von Herzerkrankungen bei Hunden auseinandersetzen, die Anzeichen und Symptome besprechen, die auf eine Herzerkrankung hinweisen können, und die Schritte, die Halter unternehmen können, um die Gesundheit ihres Hundes zu schützen und zu verbessern. Mit diesem Artikel werden wir dazu beitragen, dass Hundehalter bessere Entscheidungen für die Gesundheit ihrer geliebten Vierbeiner treffen können.

Was versteht man unter Herzerkrankungen bei Hunden?

Herzerkrankungen bei Hunden beziehen sich auf eine Vielzahl von Bedingungen, die das Herz oder das Herz-Kreislauf-System eines Hundes beeinträchtigen können. Hier sind einige der häufigsten Arten von Herzerkrankungen bei Hunden:

  • Vorhofflimmern: Eine häufige Herzrhythmusstörung, bei der das Vorhofflimmern unregelmäßig schlägt.
  • Dilatative Kardiomyopathie: Eine Bedingung, bei der das Herz seine Funktion verliert und sich ausdehnt, was zu einer Schwächung des Herzens und einer verminderten Fähigkeit zur Pumpleistung führt.
  • Valvuläre Herzkrankheit: Eine Bedingung, bei der eine oder mehrere Herzklappen nicht richtig funktionieren und das Blut nicht richtig fließt.
  • Herzinsuffizienz: Eine Bedingung, bei der das Herz nicht in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen, um die Körperfunktionen zu unterstützen.
  • Arterielle Thromboembolie: Eine Bedingung, bei der ein Blutgerinnsel in den Blutgefäßen auftritt, was zu einer Verstopfung und zu Mangelversorgung in Teilen des Körpers führt.

Es ist wichtig zu beachten, dass Herzerkrankungen bei Hunden verschiedene Symptome verursachen können und in einigen Fällen asymptomatisch sein können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Herzerkrankungen bei Hunden kann dazu beitragen, die Lebenserwartung und das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.

Wie gefährlich sind Herzerkrankungen für einen Hund?

Herzerkrankungen können für Hunde sehr gefährlich sein und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Kreislaufversagen und sehr selten auch zu einer Ruptur des Herzbeutels oder Herzwandruptur. In schweren Fällen kann eine Herzerkrankung zum Tod des Hundes führen. Daher ist es wichtig, dass man bei Anzeichen von Herzerkrankungen umgehend einen Tierarzt aufsucht.

Wie häufig kommen Herzerkrankungen bei Hunden vor?

Herzerkrankungen können bei Hunden aller Altersstufen, Größen und Rassen auftreten. Es ist schwer zu sagen, wie häufig Herzerkrankungen bei Hunden vorkommen, da sie oft asymptomatisch sind und daher möglicherweise nicht diagnostiziert werden. Es wird jedoch geschätzt, dass Herzerkrankungen eine der häufigsten Todesursachen bei Hunden über 7 Jahren sind.

Einige Rassen, wie z.B. Dobermann, Boxer, Cavalier King Charles Spaniel und Cocker Spaniel, haben ein höheres Risiko für bestimmte Arten von Herzerkrankungen. Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität können auch das Risiko einer Herzerkrankung bei Hunden erhöhen.

Welche Ursachen gibt es für Herzerkrankungen bei Hunden?

Herzerkrankungen bei Hunden können aus verschiedenen Gründen auftreten, einschließlich:

  • Anlagebedingte Faktoren: Einige Rassen haben ein höheres Risiko für bestimmte Arten von Herzerkrankungen, wie z.B. Dobermann, Boxer, Cavalier King Charles Spaniel und Cocker Spaniel.
  • Alter: Ältere Hunde haben ein höheres Risiko für Herzerkrankungen.
  • Übergewicht: Übergewicht kann das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen.
  • Unausgewogene Ernährung: Eine ungesunde Ernährung kann das Risiko von Herzerkrankungen erhöhen.
  • Mangelnde Bewegung: Ein Mangel an körperlicher Aktivität kann das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen.
  • Infektionen: Einige Infektionen können das Herz beeinträchtigen und zu Herzerkrankungen führen.
  • Toxine: Toxine können das Herz beeinträchtigen und zu Herzerkrankungen führen.

Welche Symptome gibt es bei Herzerkrankungen bei Hunden?

Symptome bei Herzerkrankungen bei Hunden können sein:

  • Kurzatmigkeit
  • Keuchen
  • Schwäche und Mattigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Veränderungen im Puls und im Herzschlag
  • Erbrechen
  • Anschwellen der Beine, Bauch oder Lunge

Wann sollte man einen Tierarzt aufsuchen?

Einen Tierarzt sollte man aufsuchen, wenn das Tier krank ist, verletzt wurde, Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein zeigt, Verhaltensänderungen aufweist, über längere Zeit Fieber hat, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder andere Anomalien aufweist. 

 

 

Wie werden Herzerkrankungen bei Hunden diagnostiziert? 

Herzerkrankungen bei Hunden werden normalerweise durch eine Kombination der folgenden Diagnostikverfahren diagnostiziert:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Tierarzt wird Fragen zu den Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes stellen und eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenaufnahmen können helfen, den Zustand der Herzgröße und -form sowie eventuelle Anzeichen von Lungenerkrankungen zu beurteilen.
  • Echokardiographie: Eine Echokardiographie ist ein Ultraschall des Herzens, der ein klares Bild des Herzens und seiner Funktion liefert.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und kann Anzeichen für Herzrhythmusstörungen liefern.
  • Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können Anzeichen für allgemeine Gesundheitsprobleme, einschließlich Herzerkrankungen, aufdecken.

Wie werden Herzerkrankungen bei Hunden behandelt?

Herzerkrankungen bei Hunden können je nach Art und Schweregrad unterschiedlich behandelt werden. Einige Möglichkeiten sind:

  • Medikamentöse Therapie: Dies kann die Verwendung von Medikamenten zur Verbesserung der Herzfunktion, zur Behandlung von Schmerzen und zur Verringerung von Flüssigkeitsansammlungen im Körper beinhalten.
  • Diät: Eine spezielle Diät kann helfen, das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen und Übergewicht zu vermeiden, das eine Belastung für das Herz darstellen kann.
  • Chirurgie: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Herz oder andere Teile des Kreislaufsystems zu reparieren oder zu ersetzen.
  • Pflege: Eine angemessene Pflege, einschließlich regelmäßiger Überwachung des Gesundheitszustands, Bewegung und Stressvermeidung, kann helfen, die Symptome zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Wie sieht die Prognose für Herzerkrankungen bei Hunden aus?

Die Prognose für Herzerkrankungen bei Hunden hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich:

  • Art und Schweregrad der Erkrankung
  • Alter und allgemeiner Gesundheitszustand des Hundes
  • Reaktion des Hundes auf Behandlung

Einige milde bis mittelschwere Herzerkrankungen können mit Medikamenten und Änderungen des Lebensstils erfolgreich behandelt werden, wodurch eine gute Prognose ermöglicht wird. Andere schwerwiegende Erkrankungen können jedoch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen und sogar zum Tod des Hundes führen.

Worauf ist nach der Behandlung von Herzerkrankungen bei einem Hund zu achten?

Nach der Behandlung einer Herzerkrankung bei einem Hund ist es wichtig, die folgenden Maßnahmen zu beachten, um den Gesundheitszustand des Tieres zu verbessern und zu überwachen:

  • Medikamente einnehmen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund alle verordneten Medikamente nach Anweisung einnimmt.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Planen Sie regelmäßige Tierarztbesuche, um den Gesundheitszustand des Hundes zu überwachen und gegebenenfalls weitere Behandlungen durchzuführen.
  • Stressvermeidung: Vermeiden Sie Stressquellen für Ihren Hund und achten Sie darauf, dass er genug Ruhe und Erholung bekommt.
  • Diät und Bewegung: Überwachen Sie das Gewicht Ihres Hundes und sorgen Sie für eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.
  • Herzfrequenz und Atmung überwachen: Überwachen Sie die Herzfrequenz und Atmung Ihres Hundes und informieren Sie sofort Ihren Tierarzt, wenn Sie Anzeichen von Verschlechterung bemerken.

Wie kann man Herzerkrankungen bei Hunden vorbeugen?

Es gibt einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Risiko von Herzerkrankungen bei Hunden zu reduzieren:

  • Gesunde Ernährung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung mit genug Nährstoffen erhält.
  • Überwachung des Gewichts: Übergewicht kann zu Herzproblemen beitragen, daher ist es wichtig, das Gewicht Ihres Hundes im Auge zu behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um Übergewicht zu vermeiden.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtig für die Herzgesundheit und die allgemeine Gesundheit Ihres Hundes.
  • Vermeidung von Rauchen und Alkohol: Passivrauchen und Alkohol können das Risiko von Herzproblemen erhöhen, daher sollten Sie diese in der Nähe Ihres Hundes vermeiden.
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen können frühzeitige Anzeichen von Herzproblemen erkennen und behandeln, was das Risiko von schwerwiegenden Problemen reduzieren kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde gleichermaßen anfällig für Herzerkrankungen sind und dass es weitere Faktoren wie Alter, Rasse und Familiengeschichte gibt, die das Risiko beeinflussen können. Daher ist es am besten, einen Tierarzt zu konsultieren, um zu bestimmen, wie man das Risiko von Herzerkrankungen bei Ihrem Hund minimieren kann.

Welche Komplikationen können bei der Behandlung von Herzerkrankungen bei Hunden passieren?

Die Behandlung von Herzerkrankungen bei Hunden kann zu einigen Komplikationen führen, einschließlich:

  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige Medikamente, die bei der Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden, können Nebenwirkungen verursachen, wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Veränderungen des Blutbildes und allergische Reaktionen.
  • Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen: Chirurgische Eingriffe zur Behandlung von Herzerkrankungen können zu Komplikationen wie Infektionen, Blutungen, Herzstillstand und anderen Komplikationen führen.
  • Verschlechterung des Gesamtzustands: Einige Herzerkrankungen können sich verschlechtern, wenn sie nicht effektiv behandelt werden, was zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
  • Verlust der Lebensqualität: Einige Herzerkrankungen können zu einer Verschlechterung der Lebensqualität für den Hund führen, indem sie seine Aktivitäten einschränken, seine Energielevel reduzieren und andere Probleme verursachen.

Müssen Hunde mit Herzerkrankungen eingeschläfert werden?

Ob ein Hund mit einer Herzerkrankung eingeschläfert werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem Alter, dem Stadium der Krankheit, der allgemeinen Gesundheit des Tieres und der Art der Herzerkrankung.

In einigen Fällen können eine medikamentöse Behandlung, eine Diät und andere Maßnahmen dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. In schwerwiegenden Fällen kann es jedoch notwendig sein, den Hund aufgrund von Schmerzen, Einschränkungen oder einer unzureichenden Lebenserwartung einzuschläfern.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Herzerkrankungen bei Hunden eine ernsthafte und potenziell gefährliche Gesundheitsbedrohung darstellen, aber mit der richtigen Pflege und Behandlung gut zu managen sind. Herzerkrankungen können verschiedene Formen annehmen, von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern bis hin zu schwerwiegenderen Bedingungen wie dilatativer Kardiomyopathie, valvulärer Herzkrankheit und arterieller Thromboembolie. Die Symptome dieser Erkrankungen können variieren, aber häufige Anzeichen sind Kurzatmigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit und Veränderungen im Puls oder Herzschlag.

Die Diagnose von Herzerkrankungen erfolgt typischerweise durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Röntgenaufnahmen, Echokardiographie, Elektrokardiogramm und Blutuntersuchungen. Die Behandlung kann von medikamentöser Therapie über spezielle Diäten bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen, abhängig von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung.

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: November 17, 2023



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