Mammatumor bei Hunden

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Nadja Sukalia
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Mammatumore, auch bekannt als Gesäugetumore oder Brusttumore, können nicht nur uns Menschen betreffen, sondern auch unsere geliebten Vierbeiner. Es ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die entsprechend behandelt werden muss. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich Brustkrebs bei Hunden zeigt und wie er behandelt wird.

Was versteht man unter einem Mammatumor bei Hunden?

Ein Mammatumor, im Volksmund auch als Brustkrebs bezeichnet, ist ein Tumor, der in den Brustdrüsen eines Hundes entsteht. Es gibt sowohl gutartige (benigne) als auch bösartige (maligne) Mammatumore. Während gutartige Tumore in der Regel nicht lebensbedrohlich sind, können bösartige Tumore in andere Teile des Körpers metastasieren und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Welche Ursachen führen zum Auftreten eines Mammatumors beim Hund?

Die genauen Ursachen für das Auftreten von Mammatumoren beim Hund sind nicht vollständig bekannt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung eines solchen Tumors erhöhen können. Genetische Veranlagung spielt möglicherweise eine Rolle, da bestimmte Hunderassen anfälliger für Mammatumoren zu sein scheinen. Das Alter ist ein weiterer Faktor, da ältere Hündinnen häufiger betroffen sind als jüngere. Hündinnen, die nicht kastriert sind oder erst nach dem zweiten Lebensjahr kastriert wurden, haben ein erhöhtes Risiko für Mammatumoren. Ebenso kann die wiederholte Anwendung von Hormonpräparaten zur Läufigkeitsunterdrückung das Risiko erhöhen.

Welche Hunderassen oder Altersgruppen sind häufiger von Mammatumoren betroffen?

Einige Hunderassen und Altersgruppen zeigen eine höhere Neigung zur Entwicklung von Mammatumoren. Diese Neigung kann jedoch von Rasse zu Rasse variieren und ist nicht ausschließlich auf eine bestimmte Rasse beschränkt. Bestimmte Rassen wie Mops, Yorkshire Terrier, Cocker Spaniel, Pudel und Dobermann neigen aufgrund genetischer Anfälligkeiten eher zu Mammatumoren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Mammatumoren bei Hunden aller Rassen auftreten können. Das Risiko, einen Mammatumor zu entwickeln, steigt mit dem Alter des Hundes. Ältere Hündinnen haben ein höheres Risiko im Vergleich zu jüngeren, was auf hormonelle Veränderungen im Laufe der Zeit zurückzuführen sein kann.

Inwiefern beeinflussen Hormone das Auftreten und Wachstum von Mammatumoren bei Hunden?

Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Wachstum von Mammatumoren. Östrogen und Progesteron, zwei weibliche Geschlechtshormone, können das Wachstum von Tumorzellen in den Brustdrüsen fördern. Unkastrierte Hündinnen sind diesen Hormonschwankungen während jeder Läufigkeit ausgesetzt, was das Risiko für die Entstehung von Mammatumoren erhöhen kann. Die Kastration einer Hündin, insbesondere vor ihrer ersten Läufigkeit, kann daher das Risiko für die Entwicklung von Mammatumoren erheblich reduzieren.

Welche Anzeichen deuten auf einen Mammatumor beim Hund hin?

Mammatumoren können bei Hunden verschiedene Formen annehmen. Die ersten erkennbaren Anzeichen sind oft tastbare Knoten, die in Größe, Konsistenz und Beweglichkeit variieren können. Eine Schwellung oder Verdickung in der Gesäugeleiste, die nicht von selbst verschwindet, sollte ebenfalls aufmerksam beobachtet werden. Hautveränderungen wie Rötungen, Geschwüre oder andere Anomalien im Brustbereich können auf das Vorhandensein eines Mammatumors hinweisen. Ein weiteres mögliches Anzeichen ist das Vorhandensein von Ausfluss, insbesondere wenn dieser blutig ist. Einige Hunde können auch Schmerzen oder Empfindlichkeit im betroffenen Bereich zeigen, besonders wenn der Tumor eine beträchtliche Größe erreicht hat oder auf das umliegende Gewebe drückt. Jedoch sind nicht alle Knoten bösartig und einige können sogar gutartige Tumoren oder Zysten darstellen.

Welche diagnostischen Verfahren werden verwendet, um einen Mammatumor bei Hunden festzustellen?

Die Diagnose von Mammatumoren bei Hunden umfasst eine sorgfältige klinische Untersuchung und den Einsatz spezieller diagnostischer Verfahren. Der Tierarzt wird den gesamten Körper des Hundes, insbesondere den Brustbereich, auf das Vorhandensein von Knoten oder anderen Anomalien hin untersuchen. Die Zytologie beinhaltet die Entnahme von Zellen aus dem Tumor mittels einer feinen Nadel, die dann unter dem Mikroskop auf mögliche Bösartigkeit untersucht werden. Röntgenaufnahmen können durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Tumor Metastasen in anderen Teilen des Körpers, insbesondere in der Lunge, gebildet hat. Ein Ultraschall ermöglicht eine genauere Betrachtung des Tumors und seiner Beziehung zu umliegenden Strukturen. Bei Bedarf kann eine Biopsie durchgeführt werden, bei der ein Stück des Tumors entfernt und analysiert wird, um seine Beschaffenheit als gutartig oder bösartig zu bestimmen. Diese diagnostischen Verfahren ermöglichen eine präzise Einschätzung des Mammatumors und sind entscheidend für die Bestimmung des geeigneten Behandlungsplans.

Wie tragen Blut- und Gewebeproben zur genauen Diagnose bei?

Durch die Analyse des Blutes können Tierärzte Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes erhalten und nach Anzeichen für Metastasen in anderen Organen suchen. Einige Bluttests können auch auf Entzündungen oder andere Anomalien hinweisen, die mit Tumoren in Verbindung stehen könnten. Eine Biopsie, bei der eine Gewebeprobe des Tumors entnommen wird, ist das entscheidende Verfahren, um festzustellen, ob ein Tumor gutartig oder bösartig ist. Durch die Untersuchung des Gewebes unter dem Mikroskop können Pathologen den Tumortyp bestimmen, wie aggressiv er ist und ob er dazu neigt, sich auszubreiten.

Welche Behandlungsmethoden stehen für Mammatumore bei Hunden zur Verfügung?

Die Behandlung von Mammatumoren bei Hunden hängt von der Art des Tumors und seinem Stadium ab. In Fällen, in denen der Tumor frühzeitig erkannt wird, ist die chirurgische Entfernung, bei der der Tumor und gegebenenfalls umliegendes Gewebe entfernt werden, oft die bevorzugte Methode. Bei bösartigen Tumoren oder Vorhandensein von Metastasen kann die Anwendung von Chemotherapie in Betracht gezogen werden, um das Tumorwachstum zu verlangsamen und die Ausbreitung zu begrenzen. Die Strahlentherapie kommt bei größeren Tumoren oder in Fällen, in denen eine chirurgische Entfernung nicht möglich ist, zum Einsatz. In einigen Situationen kann auch die Verwendung von Medikamenten, einschließlich Hormontherapie, zur Behandlung von Mammatumoren in Erwägung gezogen werden. Die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode erfolgt in Absprache mit dem Tierarzt, basierend auf einer gründlichen Diagnose und Bewertung des individuellen Falls.

Wie wird die Aggressivität oder Malignität eines Mammatumors bestimmt?

Die Aggressivität oder Malignität eines Mammatumors wird in der Regel durch eine histopathologische Untersuchung des entfernten Tumorgewebes bestimmt. Ein erfahrener Pathologe analysiert die Zellen und das Gewebe unter dem Mikroskop und bewertet Faktoren wie Zellteilungsraten, Infiltration in umliegendes Gewebe und das Vorhandensein von Metastasen. Aufgrund dieser Bewertungen kann der Tumor in verschiedene Grade der Malignität eingeteilt werden.

Welche ersten Schritte sollten Hundebesitzer nach der Diagnose eines Mammatumors unternehmen?

Nach der Diagnose des Mammatumors sollten Hundebesitzer in enger Zusammenarbeit mit ihrem Tierarzt stehen. Es ist ratsam, die Diagnose sowie alle verfügbaren Behandlungsoptionen ausführlich mit dem Tierarzt zu besprechen. Der Tierarzt wird Empfehlungen aussprechen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Es ist auch wichtig, sämtliche Fragen oder Bedenken, die Sie haben, mit dem Tierarzt zu klären, um fundierte Entscheidungen für die Gesundheit Ihres Hundes treffen zu können. Sobald ein Behandlungsplan festgelegt wurde, ist es wichtig, diesen genau zu befolgen und alle Termine für Nachsorgeuntersuchungen einzuhalten. Während des Behandlungsverlaufs sollten Hundebesitzer aufmerksam auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität ihres Hundes achten. Bei Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein ist eine umgehende Rücksprache mit dem Tierarzt wichtig. Es könnte auch hilfreich sein, Unterstützung von Tierärzten oder Tierkliniken mit Erfahrung in der Krebsbehandlung bei Hunden in Anspruch zu nehmen, um zusätzliche Ratschläge und Informationen zu erhalten.

Wie ist die allgemeine Prognose für Hunde mit einem Mammatumor?

Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Gutartige Tumoren haben eine bessere Prognose als bösartige Tumoren.
  • Kleinere Tumoren haben oft eine bessere Prognose.
  • Ein früh erkannter Tumor ohne Metastasen hat eine günstigere Prognose als ein fortgeschrittenes Stadium.
  • Die Art der Behandlung und die Wirksamkeit spielen eine wichtige Rolle.

Welche Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung und Lebensqualität eines an Mammatumor erkrankten Hundes?

Die Lebenserwartung und Lebensqualität eines Hundes mit einem Mammatumor hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Bösartigere Tumoren haben eine schlechtere Prognose.
  • Früh erkannte Tumoren haben oft bessere Überlebenschancen.
  • Die Wahl der Behandlung und deren Erfolg spielen eine entscheidende Rolle.
  • Ein gesunder Hund hat oft bessere Chancen, die Behandlung gut zu vertragen und sich zu erholen.
  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um mögliche Rückfälle oder Metastasen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Empfinden Hunde mit einem Mammatumor Schmerzen?

Hunde mit einem Mammatumor können Schmerzen empfinden, insbesondere wenn der Tumor wächst oder auf umliegendes Gewebe, Nerven oder Organe drückt. Die Schmerzempfindung kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein und hängt oft von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und Lage des Tumors sowie die individuelle Schmerzschwelle des Hundes.

Typische Anzeichen für Schmerzen bei einem Hund mit einem Mammatumor können sein:

  • Der Hund reagiert schmerzhaft, wenn der betroffene Bereich berührt oder abgetastet wird.
  • Der Hund kann sich ungewöhnlich verhalten, wie zum Beispiel vermehrtes Jaulen, Unruhe, Rückzug oder Aggression.
  • Schmerzen können dazu führen, dass der Hund weniger isst oder Schwierigkeiten beim Fressen hat.
  • Wenn der Tumor die Bewegung des Hundes beeinträchtigt, kann dies zu Lahmheit oder Schwierigkeiten beim Gehen führen.
  • Der Hund kann versuchen, Schmerzen zu lindern, indem er seine Körperhaltung ändert, beispielsweise indem er versucht, das betroffene Gesäuge zu entlasten.

In welchen Bereichen des Körpers kann ein Gesäugetumor beim Hund streuen?

Wenn ein Mammatumor metastasiert, kann er sich zu anderen Teilen des Körpers ausbreiten. Die häufigsten Stellen für Metastasen von Mammatumoren bei Hunden sind die Lunge, Lymphknoten, Knochen und Leber. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind wichtig, um eine mögliche Metastasierung frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Wie kann das Risiko eines Mammatumors beim Hund verringert werden?

Das Risiko eines Mammatumors bei Hunden kann durch einige Maßnahmen verringert werden. Die frühzeitige Kastration von Hündinnen, idealerweise vor der ersten Läufigkeit, reduziert das Risiko für Mammatumoren erheblich. Je früher die Kastration erfolgt, desto effektiver ist die Prävention. Auch regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt können dazu beitragen, Tumoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Welche präventiven Maßnahmen können das Auftreten eines Mammatumors beim Hund vermindern?

Neben der Kastration und regelmäßigen Gesundheitschecks können folgende präventive Maßnahmen das Risiko eines Mammatumors verringern:

  • Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die allgemeine Gesundheit und das Immunsystem des Hundes.
  • Übergewicht erhöht das Krebsrisiko. Eine gesunde Gewichtskontrolle ist daher wichtig.
  • Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei.
  • Die Verwendung von Hormontherapien sollte sorgfältig abgewogen werden, da sie das Krebsrisiko erhöhen können. Dies sollte in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.

Unter welchen Bedingungen sollte überlegt werden, einen Hund wegen eines Mammatumors einzuschläfern?

Die Entscheidung, einen Hund wegen eines Mammatumors einzuschläfern, ist eine schwierige und individuelle Entscheidung, die in Absprache mit dem Tierarzt getroffen werden sollte. Einige Bedingungen, unter denen dies in Betracht gezogen werden könnte, sind:

  • Wenn der Hund konstante und unerträgliche Schmerzen hat, die nicht mehr zu lindern sind.
  • Wenn der Hund nicht mehr selbstständig essen, trinken oder sich bewegen kann und keine Aussicht auf Besserung besteht.
  • Wenn der Tumor in einem fortgeschrittenen Stadium ist, in dem keine wirksame Behandlung mehr möglich ist und das Tier nur noch leidet.

Es ist wichtig, sich in solchen Situationen mit dem Tierarzt auszutauschen und die beste Entscheidung für das Wohl des Hundes zu treffen.

Fazit:

Mammatumore bei Hunden sind eine ernsthafte Erkrankung, die eine sorgfältige Aufmerksamkeit erfordert. Die rechtzeitige Erkennung von Symptomen, die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Tierarzt und die Auswahl der geeigneten Behandlungsoptionen sind entscheidend für die Prognose und die Lebensqualität des Hundes. Die Vorbeugung durch Kastration und eine gesunde Lebensweise spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. In schwierigen Momenten, wie der Entscheidung über eine mögliche Einschläferung, ist es von größter Bedeutung, das Wohl des Hundes in den Mittelpunkt zu stellen und die bestmögliche Entscheidung zu treffen. Die Liebe und Fürsorge, die Hundebesitzer ihren Tieren entgegenbringen, sind der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung.

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Oktober 1, 2024



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