Hund entwurmen

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Entwurmung ist ein wesentlicher Bestandteil der Hundepflege und essentiell für die Gesundheit unserer vierbeinigen Freunde. Doch warum ist das so? Wie können sich Hunde mit Würmern infizieren, und warum brauchen sie dabei unsere Hilfe? Dieser Teil unseres Ratgebers beantwortet genau diese Fragen.

Warum ist die Entwurmung beim Hund so wichtig?

Die Entwurmung ist unerlässlich, um das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihres Hundes sicherzustellen. Würmer können nicht nur den Verdauungstrakt des Hundes besiedeln, sondern auch andere Organe schädigen. Die Folge sind unterschiedliche Krankheitssymptome, die von Durchfall und Erbrechen bis hin zu Apathie und Gewichtsverlust reichen können. Darüber hinaus können manche Wurmarten auch auf den Menschen übertragen werden, wodurch ein nicht entwurmter Hund auch ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt.

Wie kommen Würmer in den Hund?

Würmer können auf verschiedene Weisen in den Hund gelangen. Die häufigsten Übertragungswege sind der Kontakt mit infiziertem Kot, die Aufnahme von befallenem Fleisch oder der Kontakt mit anderen infizierten Tieren. Auch Flöhe können Wurmeier übertragen. Hunde sind neugierige Tiere und schnüffeln gerne überall herum, wodurch sie leicht mit Wurmeiern in Kontakt kommen können.

Wie stecken sich Hunde mit Würmern an?

Die Infektion erfolgt, wenn Hunde Wurmeier oder -larven aufnehmen. Dies kann beispielsweise durch das Lecken oder Fressen von kontaminiertem Material oder die Aufnahme von infektiösen Zwischenwirten wie Flöhen oder Nagetieren geschehen. Auch Welpen können sich bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch infizieren.

Warum brauchen Hunde Ihre Hilfe bei der Entwurmung?

Hunde können nicht von selbst erkennen, ob sie mit Würmern infiziert sind, und sie können sich auch nicht selbst behandeln. Es ist daher unsere Verantwortung als Hundebesitzer, unsere Hunde regelmäßig entwurmen zu lassen, um sie vor den schädlichen Auswirkungen von Wurmbefall zu schützen und ihre Gesundheit zu gewährleisten. Auch regelmäßige Tierarztbesuche und Kotuntersuchungen sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Erkennung von Wurmbefall

Der zweite Teil unseres Ratgebers widmet sich der Erkennung von Wurmbefall. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist wichtig,, um eine schnelle und effektive Behandlung zu ermöglichen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, woran man einen Wurmbefall bei Hunden erkennt, welche Symptome typisch sind und wie festgestellt werden kann, ob ein Hund mit Würmern infiziert ist.

Woran erkennt man einen Wurmbefall bei seinem Hund?

Die Anzeichen eines Wurmbefalls können vielfältig sein, und einige Hunde zeigen möglicherweise sogar keine offensichtlichen Symptome. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf einen möglichen Wurmbefall hinweisen können, darunter Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust und ein aufgeblähter Bauch. Auch Veränderungen im Fellzustand und Juckreiz im Analbereich können Anzeichen sein.

Welche Symptome sind bei Würmern typisch?

Die Symptome hängen von der Wurmart ab, aber es gibt einige, die bei verschiedenen Wurmbefällen häufig sind. Dazu gehören Verdauungsbeschwerden, Blässe der Schleimhäute, Husten, Abgeschlagenheit und ein verändertes Fressverhalten.

Wie kann man feststellen, ob Hunde mit Würmern infiziert sind?

Um sicher festzustellen, ob ein Hund mit Würmern infiziert ist, ist eine tierärztliche Untersuchung unerlässlich. Der Tierarzt kann durch eine Kotuntersuchung Wurmeier nachweisen und die Wurmarten bestimmen. Bluttests können ebenfalls durchgeführt werden, um spezifische Wurmarten zu identifizieren, die nicht immer im Kot nachweisbar sind.

Wurmarten und Behandlungsmöglichkeiten

Im dritten Teil unseres Ratgebers konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Wurmarten, die Hunde befallen können, sowie auf die Möglichkeiten zur Entwurmung. Zudem wird aufgezeigt, ob und wie Hausmittel gegen Wurmbefall eingesetzt werden können.

Welche Wurmarten kommen beim Hund am häufigsten vor?

Verschiedene Wurmarten können Hunde infizieren. Die häufigsten Wurmarten, die bei Hunden vorkommen, sind Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer und Herzwürmer.

Spulwürmer

Diese Würmer sind besonders bei Welpen weit verbreitet und können schwere Infektionen verursachen. Sie leben im Darm und ernähren sich vom Darminhalt.

 

Hakenwürmer

Hakenwürmer können ebenfalls den Darm besiedeln und sind in der Lage, sich an die Darmwand zu heften und Blut zu saugen.

Bandwürmer

Bandwürmer leben im Dünndarm und können sehr lang werden. Sie ernähren sich vom Darminhalt und sind in einzelnen Segmenten organisiert, die über den Kot ausgeschieden werden können.

Herzwürmer

Diese Würmer sind besonders gefährlich, da sie das Herz und die Lunge befallen können. Sie werden durch Mückenstiche übertragen.

Womit werden Hunde in der Regel entwurmt?

Die Entwurmung von Hunden erfolgt in der Regel mit speziellen Wurmkuren, die vom Tierarzt verschrieben werden. Diese Präparate sind speziell darauf abgestimmt, die verschiedenen Wurmarten effektiv zu bekämpfen.

Viele Entwurmungsmittel werden oral in Form von Tabletten oder Pasten verabreicht. Sie wirken gegen eine Vielzahl von Wurmarten und sind einfach anzuwenden. Einige Entwurmungsmittel können auch topisch als Spot-on-Präparat auf die Haut aufgetragen werden. Diese Mittel sind besonders bei Hunden beliebt, die oral verabreichte Medikamente ablehnen. In manchen Fällen kann auch eine injizierbare Form des Entwurmungsmittels vom Tierarzt verabreicht werden.

Können auch Hausmittel gegen Wurmbefall bei Hunden helfen?

Obwohl einige Hundebesitzer auf Hausmittel schwören, um Wurmbefall zu bekämpfen, ist deren Wirksamkeit oft nicht wissenschaftlich belegt. Hausmittel wie Knoblauch, Kürbiskerne und Karotten können in einigen Fällen unterstützend wirken, ersetzen jedoch keinesfalls eine vom Tierarzt verschriebene Wurmkur.

  • In kleinen Mengen kann Knoblauch das Immunsystem unterstützen, kann jedoch in größeren Mengen toxisch für Hunde sein.
  • Kürbiskerne werden oft als natürliches Entwurmungsmittel genutzt, da sie Cucurbitacin enthalten, welches gegen einige Wurmarten wirksam sein kann.
  • Karotten können helfen, den Darm zu reinigen und die Darmschleimhaut zu schützen, haben jedoch keine direkt wurmtötende Wirkung.

Häufigkeit und Zeitpunkt der Entwurmung

Im vierten Teil unseres Ratgebers beschäftigen wir uns mit der Häufigkeit und den optimalen Zeitpunkten der Entwurmung bei Hunden. Insbesondere wird auf die Entwurmung von Welpen eingegangen, da diese aufgrund ihres noch nicht vollständig entwickelten Immunsystems besonders anfällig für Wurminfektionen sind.

Wie oft muss ein Hund entwurmt werden?

Die Häufigkeit der Entwurmung kann je nach Lebensumständen des Hundes variieren. Einige Experten empfehlen eine vierteljährliche Entwurmung, während andere eine halbjährliche oder jährliche Entwurmung für ausreichend halten. Besonders bei Hunden, die viel draußen sind und Jagdtrieb haben, kann eine häufigere Entwurmung sinnvoll sein. Jagdhunde, Streuner und Hunde, die Zugang zu Tierkot haben, gelten als Risikogruppen und sollten öfter entwurmt werden. Regelmäßige Kotuntersuchungen können dabei helfen, den Befall festzustellen und die Entwurmungshäufigkeit entsprechend anzupassen.

Wann muss mein Hund entwurmt werden?

Der ideale Zeitpunkt für die Entwurmung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Hundes, seinem Gesundheitszustand und seiner Lebensweise. In Risikosituationen, z. B. wenn der Hund viel Kontakt zu anderen Hunden hat oder oft draußen ist, sollte die Entwurmung häufiger erfolgen. Unabhängig vom Befall sollten Hunde jedoch in regelmäßigen Abständen entwurmt werden, um einen Wurmbefall vorzubeugen. Wenn Würmer im Kot sichtbar sind oder der Hund Symptome zeigt, sollte umgehend eine Entwurmung erfolgen.

Wie oft sollten Welpen entwurmt werden?

Welpen sind aufgrund ihres noch nicht vollständig entwickelten Immunsystems besonders anfällig für Wurmbefall und sollten daher in den ersten Lebensmonaten mehrmals entwurmt werden. Die erste Entwurmung sollte bereits im Alter von 2 bis 3 Wochen stattfinden. Danach sollten sie alle 2 Wochen bis zur 12. Lebenswoche, anschließend monatlich bis zum 6. Lebensmonat entwurmt werden. Ab dem 6. Lebensmonat kann dann die Häufigkeit der Entwurmungen an das Risiko angepasst werden.

Durchführung und Wirkung der Wurmkur

In diesem Teil des Ratgebers gehen wir auf die Funktionsweise, Durchführung und Wirkung von Wurmkuren ein. Wir stellen Details darüber bereit, wie Wurmkuren wirken, was bei einer Wurmkur passiert und wie die richtige Entwurmung von Welpen erfolgt.

Wie funktioniert eine Wurmkur?

Eine Wurmkur dient dazu, Würmer und deren Larven im Körper des Hundes abzutöten. Die in der Wurmkur enthaltenen Wirkstoffe hemmen den Stoffwechsel der Würmer, was zum Tod der Parasiten führt. Es gibt unterschiedliche Präparate gegen verschiedene Wurmarten, und manche wirken gegen mehrere Arten gleichzeitig. Einige Beispiele für Wirkstoffe sind Fenbendazol, Praziquantel und Pyrantel.

Die Auswahl des richtigen Präparats ist entscheidend und sollte mit einem Tierarzt abgesprochen werden, da es auf die vorliegende Wurmart und den Gesundheitszustand des Hundes ankommt. Die Wurmkur kann oral in Form von Tabletten, Pasten oder Liquid, aber auch als Injektion verabreicht werden.

Was geschieht bei einer „Wurmkur“?

Nach der Verabreichung der Wurmkur werden die Wirkstoffe im Körper des Hundes verteilt und greifen die Parasiten an. Die Würmer sterben ab und werden anschließend auf natürlichem Weg ausgeschieden. Es ist normal, dass tote Würmer im Kot des Hundes sichtbar sind nach einer Wurmkur. In einigen Fällen kann die Wurmkur Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen oder Appetitlosigkeit verursachen. Bei anhaltenden Symptomen sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Wie schnell und lange wirkt eine Wurmkur?

Die Wirkung einer Wurmkur setzt zumeist schnell ein, oft innerhalb weniger Stunden bis zu einem Tag. Die Dauer der Wirkung ist jedoch unterschiedlich und hängt vom verwendeten Präparat ab. Einige Wurmkuren bieten eine Langzeitwirkung, während andere nur die zum Zeitpunkt der Verabreichung vorhandenen Würmer abtöten. Da Wurmkuren in der Regel keine vorbeugende Wirkung gegen Neubefall haben, ist eine regelmäßige Anwendung entsprechend dem Risikoprofil des Hundes wichtig.

Wie werden Welpen richtig entwurmt?

Die Entwurmung von Welpen sollte sehr sorgfältig erfolgen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Die erste Entwurmung erfolgt, wie bereits erwähnt, im Alter von 2 bis 3 Wochen und wird in kurzen Abständen wiederholt. Für Welpen sind mildere Präparate zu wählen, die speziell für junge Hunde entwickelt wurden. Die Dosierung muss genau dem Gewicht des Welpen entsprechen, um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden.

Beachtenswertes bei der Entwurmung und die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen

In diesem Abschnitt des Ratgebers gehen wir auf wichtige Aspekte ein, die bei der Entwurmung beachtet werden sollten. Zudem erläutern wir die Notwendigkeit regelmäßiger Kotuntersuchungen und gehen auf die mit Wurmkuren und Untersuchungen verbundenen Kosten ein.

Was sollte man bei der Entwurmung eines Hundes beachten?

Bei der Entwurmung eines Hundes ist es wichtig, auf einige wesentliche Punkte zu achten:

  • Die Wahl des passenden Präparats sollte mit dem Tierarzt besprochen werden
  • Die Dosierung der Wurmkur muss exakt eingehalten werden, um Über- oder Unterdosierung zu vermeiden.
  • Nach der Verabreichung sollten Hunde beobachtet werden, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls den Tierarzt zu konsultieren.
  • Je nach Lebensweise und Risikoprofil des Hundes sollten regelmäßige Entwurmungen durchgeführt werden, um einen Wurmbefall effektiv zu kontrollieren.

Warum sind regelmäßige Kotuntersuchungen und der Wurmtest wichtig?

Regelmäßige Kotuntersuchungen sind wichtig, um einen Wurmbefall frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Der Wurmtest kann Aufschluss über die Art der Würmer geben, wodurch eine zielgerichtete Behandlung ermöglicht wird.

Welche Kosten entstehen bei Wurmkuren und Kotuntersuchungen?

Die Kosten für Wurmkuren und Kotuntersuchungen können variieren, abhängig von der Art des Präparats, dem Umfang der Untersuchung und dem behandelnden Tierarzt. Wurmkuren sind rezeptfrei erhältlich und kosten je nach Präparat zwischen 5 und 30 Euro. Rezeptpflichtige Präparate können teurer sein. Die Preise für Kotuntersuchungen variieren, liegen aber im Durchschnitt bei etwa 20 bis 40 Euro pro Untersuchung. In Anbetracht der möglichen Gesundheitsrisiken durch Würmer sind die Kosten für Prävention und Kontrolle in der Regel gut investiert.

Fazit:

Die regelmäßige und richtige Entwurmung von Hunden ist ein fundamentaler Baustein für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Haustiere. Wir haben gesehen, dass verschiedene Wurmarten unterschiedliche Gesundheitsprobleme verursachen können und dass eine frühzeitige und zielgerichtete Behandlung essenziell ist, um ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen.

Die korrekte und regelmäßige Durchführung von Wurmkuren, unter Beachtung der individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände des Hundes, ist notwendig, um Wurmbefall effektiv zu bekämpfen. Dabei sind regelmäßige Kotuntersuchungen ein unverzichtbares Werkzeug, um den Wurmbefall frühzeitig zu erkennen und die geeignete Behandlung einzuleiten. Die Kosten, die für Wurmkuren und Kotuntersuchungen entstehen, sind eine sinnvolle Investition in die Gesundheit und Lebensqualität unserer vierbeinigen Freunde.

Es ist von essentieller Bedeutung, sich kontinuierlich über die neuesten Erkenntnisse im Bereich der Entwurmung zu informieren und eng mit dem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um den besten Gesundheitsschutz für unsere Hunde zu gewährleisten. Die Liebe und Freude, die uns unsere Hunde jeden Tag schenken, verdienen unser Engagement und unsere Sorgfalt, um ihnen ein langes, gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Mai 7, 2024



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