Heucobs sind eine praktische und nährstoffreiche Alternative zum klassischen Raufutter. Besonders bei Pferden mit Zahnproblemen, schlechtem Heuangebot oder in der Rekonvaleszenzphase können sie wertvolle Dienste leisten. Sie bestehen aus gepresstem Wiesenheu und werden vor dem Verfüttern eingeweicht, wodurch sie leicht verdaulich und gut verträglich sind. Dabei liefern sie alle Vorteile des klassischen Heus, ohne Staub oder Schimmelrisiko – und sind besonders für ältere Pferde oder Allergiker eine ideale Futteroption.
Was sind Heucobs und wie werden sie hergestellt?
Heucobs bestehen aus getrocknetem, staubfreiem Wiesenheu, das zu kleinen Pellets oder größeren Würfeln gepresst wird. Die Herstellung erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst wird hochwertiges Heu aus verschiedenen Gräsern und Kräutern schonend getrocknet. Anschließend wird es zerkleinert und unter hohem Druck, aber ohne Zusatzstoffe, in Form gepresst. Durch diesen Prozess bleiben die natürlichen Nährstoffe weitgehend erhalten, während Staub und mögliche Schimmelsporen entfernt werden. Das Ergebnis ist ein hygienisches, lagerstabiles und gleichmäßig zusammengesetztes Raufutter in kompakter Form, das sich hervorragend für empfindliche oder ältere Pferde eignet.
Worin unterscheiden sich Heucobs von normalem Heu?
Im Vergleich zu klassischem Heu bieten Heucobs mehrere Vorteile: Sie sind nahezu staubfrei, haben eine konstante Qualität und lassen sich leicht lagern und dosieren. Während Heu in Ballen stark von Witterung, Schnittzeitpunkt und Lagerung abhängig ist, unterliegen Heucobs strengen Qualitätskontrollen und liefern so eine zuverlässige Futterquelle. Sie enthalten in der Regel die gleichen Nährstoffe wie gutes Wiesenheu, unterscheiden sich jedoch in Struktur und Feuchtigkeitsgehalt – denn Heucobs müssen vor dem Verfüttern mit Wasser eingeweicht werden. Dadurch eignen sie sich besonders für Pferde, die empfindlich auf Staub reagieren oder Schwierigkeiten beim Kauen haben.
Welche Inhaltsstoffe liefern Heucobs?
Heucobs liefern – wie klassisches Heu – vor allem verdauliche Rohfaser, die für die Darmgesundheit des Pferdes essenziell ist. Je nach Herkunft des Heus enthalten sie zudem wertvolle Mineralstoffe, Vitamine, pflanzliches Eiweiß und einen moderaten Energiegehalt. Der genaue Nährstoffgehalt hängt von der Pflanzenzusammensetzung und dem Schnittzeitpunkt ab. Früh geschnittene Heucobs enthalten mehr Eiweiß und Energie, während spätere Schnitte rohfaserreicher, aber energieärmer sind. In jedem Fall dienen sie als hochwertige Raufutterquelle, die den Verdauungstrakt unterstützt, die Kaumuskulatur entlastet und eine gleichmäßige Energiezufuhr ermöglicht.
Für welche Pferde sind Heucobs besonders geeignet?
Heucobs eignen sich besonders für Pferde, die normales Heu nicht oder nur unzureichend aufnehmen können. Dazu zählen vor allem alte Pferde mit Zahnproblemen, Pferde mit Atemwegserkrankungen oder Allergien sowie rekonvaleszente Tiere mit erhöhtem Nährstoffbedarf. Auch bei Pferden, die Heu schlecht verwerten oder empfindlich auf staubige Ballen reagieren, sind Heucobs eine ideale Ergänzung oder Ersatz. Zudem können sie bei unzureichender Heuqualität oder Futterengpässen eingesetzt werden, um eine sichere und konstante Versorgung mit strukturreichem Raufutter zu gewährleisten – ganz unabhängig von Jahreszeit oder Witterung.
Warum profitieren alte und zahnkranke Pferde von Heucobs?
Alte und zahnkranke Pferde haben oft Schwierigkeiten, langstieliges, trockenes Heu ausreichend zu zerkauen. Das kann zu unzureichender Nährstoffaufnahme, Gewichtsverlust oder Verdauungsstörungen führen. Heucobs bieten hier eine optimale Lösung: Sie müssen nicht gekaut werden, da sie nach dem Einweichen zu einem weichen Brei werden, der leicht geschluckt und gut verdaut werden kann. Gleichzeitig liefern sie alle wichtigen Nährstoffe des klassischen Heus – ohne den Verdauungstrakt zu belasten. Damit tragen sie wesentlich dazu bei, alte Pferde auch im fortgeschrittenen Alter mit ausreichend Energie und Rohfaser zu versorgen, selbst wenn das Gebiss nicht mehr voll funktionsfähig ist.
Wann ist der Einsatz von Heucobs bei Atemwegserkrankungen sinnvoll?
Bei Pferden mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COB (chronisch obstruktive Bronchitis) oder staubbedingten Allergien ist staubfreies Futter ein Muss. Selbst gut gelagertes Heu kann Staub und Pilzsporen enthalten, die die Atemwege reizen. Heucobs hingegen sind nahezu staubfrei und können durch das Einweichen zusätzlich befeuchtet werden – das reduziert das Risiko von Reizungen auf ein Minimum. Sie bieten damit eine schonende und sichere Raufutteralternative, die das Immunsystem entlastet und gleichzeitig eine ausreichende Futteraufnahme ermöglicht. Besonders in der Winterzeit oder bei Haltung in schlecht belüfteten Ställen sind Heucobs ein wertvoller Bestandteil im Futterplan.
Können Heucobs bei Heumangel oder schlechter Heuqualität ersetzen?
Ja, Heucobs können bei temporärem Heumangel oder minderwertiger Heuqualität als vollwertiger Ersatz dienen. Sie bestehen aus geprüftem, hochwertigem Wiesenheu und liefern dieselben Grundnährstoffe wie klassisches Heu – in standardisierter Qualität. Bei Lagerproblemen, Engpässen auf dem Markt oder in besonders trockenen Jahren, in denen das Heuangebot eingeschränkt ist, bieten Heucobs eine verlässliche Alternative. Auch in Regionen mit schlechter Heuqualität können sie helfen, den Grundbedarf an Rohfaser zu sichern, ohne gesundheitliche Risiken durch Schimmel oder Staub einzugehen. Dabei sollten sie stets eingeweicht und in die Gesamtration sinnvoll eingebunden werden.
Wie wirken sich Heucobs auf die Verdauung aus?
Heucobs fördern – genau wie normales Heu – die Darmtätigkeit und tragen zur Stabilisierung der Mikroflora im Dickdarm bei. Durch den hohen Rohfasergehalt regen sie die Kautätigkeit (bei langsamem Fressen), die Speichelbildung und damit die Pufferung der Magensäure an. Das reduziert das Risiko für Magengeschwüre und unterstützt eine gesunde Verdauung. Vor allem bei Pferden mit reduziertem Appetit oder Problemen mit der Rohfaserverwertung können Heucobs dabei helfen, den Darm kontinuierlich zu beschäftigen und eine gleichmäßige Energiezufuhr zu gewährleisten. Voraussetzung ist jedoch eine langsame Gewöhnung und die richtige Zubereitung.
Wie werden Heucobs richtig zubereitet?
Heucobs dürfen niemals trocken verfüttert werden, da sie im Magen aufquellen und so Schlundverstopfungen oder Koliken verursachen können. Die richtige Zubereitung beginnt mit der Auswahl eines geeigneten Gefäßes – etwa ein großer Eimer – in dem die Heucobs vollständig mit Wasser bedeckt werden. Abhängig von Produkt und Größe der Cobs dauert der Quellvorgang zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden. Sie sollten erst verfüttert werden, wenn sie vollständig aufgeweicht sind und keine harten Kerne mehr enthalten. Besonders im Winter empfiehlt sich die Verwendung von warmem Wasser, da die Quellzeit verkürzt wird und das Futter besser angenommen wird.
Welche Einweichzeit ist empfehlenswert?
Die Einweichzeit hängt von der Größe und Pressung der Heucobs ab. Feine Heucobs benötigen meist nur 15 bis 30 Minuten, während grobe Würfel bis zu zwei Stunden quellen müssen. Einige Hersteller geben auf der Verpackung eine konkrete Zeitangabe, an die Du Dich unbedingt halten solltest. Wichtig ist: Die Cobs müssen sich komplett mit Wasser vollsaugen, bis eine breiige, homogene Masse entsteht – nur dann ist die Gefahr einer Schlundverstopfung ausgeschlossen. Wenn Du Dir unsicher bist, lieber länger quellen lassen. Auf keinen Fall sollten Heucobs trocken oder nur unzureichend eingeweicht angeboten werden.
Wie viel Heucobs braucht ein Pferd täglich?
Die benötigte Menge an Heucobs richtet sich nach dem Körpergewicht des Pferdes und dem Anteil, den die Cobs an der Gesamtfutterration einnehmen sollen. Als vollständiger Heuersatz werden etwa 1,5 bis 2 kg Trockensubstanz pro 100 kg Körpergewicht empfohlen – das wären bei einem 500 kg Pferd rund 7,5 bis 10 kg Trockencobs täglich. Da die Heucobs vor dem Verfüttern eingeweicht werden, erhöht sich das Volumen durch das Wasser deutlich. Wird mit Heucobs nur ein Teil der Ration ersetzt, reduziert sich die Menge entsprechend. Wichtig ist, dass die Gesamtmenge an strukturreicher Rohfaser für die Darmgesundheit ausreichend bleibt.
Können Heucobs Heu vollständig ersetzen?
Ja, Heucobs können bei Bedarf das gesamte Heu ersetzen – vorausgesetzt, sie werden korrekt zubereitet und in ausreichender Menge gefüttert. Besonders bei alten, zahnlosen oder erkrankten Pferden, die kein langstieliges Raufutter mehr kauen können, stellen Heucobs eine vollwertige Alternative dar. Auch bei staubempfindlichen Pferden oder in Situationen mit mangelhafter Heuqualität ist ein vollständiger Ersatz möglich. Dabei ist wichtig, die Heucobs gleichmäßig über den Tag zu verteilen, um den natürlichen Fressrhythmus zu erhalten. Die Ergänzung durch ein hochwertiges Mineralfutter bleibt in jedem Fall notwendig, um die Nährstoffversorgung vollständig abzudecken.
Welche Unterschiede gibt es bei Heucobs-Produkten?
Heucobs unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, Struktur, Herkunft und Verarbeitung. Einige bestehen aus reinem Wiesenheu mit einem hohen Kräuteranteil, andere aus Luzerne oder Mischungen mit Grassilage – je nach Anbieter. Auch die Schnittzeit des Heus wirkt sich auf Energie- und Eiweißgehalt aus: Früh geschnittenes Heu enthält mehr Energie und Eiweiß, spätere Schnitte sind rohfaserreicher und energieärmer. Die Pressform variiert ebenfalls – von fein gepressten Minicobs bis zu großen Würfeln. Wer ein bestimmtes Ziel verfolgt, etwa Gewichtszunahme oder Diät, sollte die Nährwertangaben auf der Verpackung genau prüfen und ein Produkt wählen, das zum jeweiligen Pferdetyp passt.
Worauf solltest Du beim Kauf achten?
Beim Kauf von Heucobs ist auf Qualität und Transparenz in der Deklaration zu achten. Die Zutatenliste sollte klar und nachvollziehbar sein – ohne Zusatzstoffe, Melasse, Aromastoffe oder Bindemittel. Hochwertige Heucobs stammen aus artenreichen, unbehandelten Wiesen und sind frei von Pestiziden. Achte auf Angaben zur Trockensubstanz, Schnittzeit und Herkunft des Rohmaterials. Der Geruch der Cobs sollte angenehm krautig sein – muffige, saure oder schimmelartige Gerüche deuten auf minderwertige Qualität oder falsche Lagerung hin. Auch die Wasseraufnahmefähigkeit ist ein Kriterium: Gute Heucobs quellen schnell und vollständig auf, ohne harte Reste zu hinterlassen.
Welche Fehler solltest Du bei der Fütterung vermeiden?
Ein häufiger Fehler ist die Verfütterung ungenügend eingeweichter Heucobs – das kann zu gefährlichen Schlundverstopfungen führen. Auch eine zu plötzliche Umstellung von Heu auf Heucobs sollte vermieden werden. Pferde brauchen Zeit, sich an Konsistenz und Geschmack zu gewöhnen – die Umstellung sollte über mindestens eine Woche erfolgen. Wichtig ist zudem, die Cobs nicht zu heiß einzuweichen, da sich bei über 50 °C hitzeempfindliche Nährstoffe zersetzen können. Außerdem sollten Heucobs nicht in zu großen Mengen auf einmal verfüttert werden, sondern auf mehrere Portionen verteilt werden, um die Futteraufnahme und die Verdauung zu unterstützen.
FAQ
- Was sind Heucobs und wofür werden sie verwendet?
Heucobs sind gepresstes Wiesenheu in Pellet- oder Würfelform. Sie dienen als staubfreie, nährstoffreiche Raufutteralternative – ideal für alte, zahnkranke oder sensible Pferde. - Wie füttert man Heucobs richtig?
Heucobs müssen immer vollständig eingeweicht werden, bevor sie verfüttert werden. Die Quellzeit beträgt je nach Produkt 15 Minuten bis zwei Stunden, bis eine weiche, breiige Konsistenz erreicht ist. - Können Heucobs normales Heu ersetzen?
Ja, bei richtiger Zubereitung und Dosierung können Heucobs das Heu vollständig ersetzen – vor allem bei Pferden, die aus gesundheitlichen Gründen kein normales Heu mehr fressen können. - Wie viel Heucobs braucht ein Pferd täglich?
Als vollständiger Heuersatz benötigt ein 500 kg schweres Pferd ca. 7,5–10 kg Trockensubstanz täglich. Die Menge kann je nach Energiebedarf und Futterplan angepasst werden. - Welche Vorteile bieten Heucobs gegenüber klassischem Heu?
Heucobs sind staubfrei, hygienisch, gleichbleibend in der Qualität und besonders verträglich. Sie eignen sich besonders für Pferde mit Atemwegsproblemen, Kauproblemen oder in der Rekonvaleszenz.



