Pferdebestattung

Kurz zusammengefasst

  • Der Verlust eines Pferdes ist ein sehr schmerzhafter Moment für jeden Pferdebesitzer. Besonders wenn das Tier über viele Jahre ein treuer Begleiter war, sei es bei der Arbeit, beim Reiten oder einfach als Freund und Partner. Pferde nehmen in unserem Leben eine ganz besondere Rolle ein, und der Abschied fällt oft genauso schwer wie der von einem geliebten Haustier.
  • In Deutschland und Österreich gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich auf würdige Weise von einem Pferd zu verabschieden. Eine klassische Erdbestattung ist jedoch nicht erlaubt. Stattdessen kann eine Einäscherung in einem speziellen Tierkrematorium erfolgen. Die Asche kann anschließend entweder im eigenen Garten beigesetzt oder auf einem Tierfriedhof in einer Urne bestattet werden.
  • Welche Option die richtige ist, hängt von den persönlichen Wünschen der Besitzer ab. Eines ist jedoch sicher: Ein respektvoller Abschied ist für viele wichtig, um dem Pferd die Ehre zu erweisen, die es verdient.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Was ist eine Pferdebestattung?

Eine Pferdebestattung ist eine spezielle Form der Bestattung für Großtiere. Da Pferde nicht einfach in der Erde beigesetzt werden können, müssen sie für ihre letzte Ruhe in ein Krematorium gebracht werden, das auf die Einäscherung von großen Tieren spezialisiert ist.

Welche Option gibt es für die Bestattung von Pferden?

Der Verlust eines Pferdes ist für viele Menschen ein sehr emotionaler Moment. Diese Tiere sind nicht nur Arbeitsgefährten, sondern auch treue Begleiter und oft ein wichtiger Teil des Lebens. Wenn es Zeit ist, sich von einem Pferd zu verabschieden, gibt es in Deutschland und Österreich verschiedene Möglichkeiten, um das auf respektvolle und würdevolle Weise zu tun.

Einäscherung

Eine der häufigsten Optionen ist die Einäscherung. Diese wird in speziellen Krematorien durchgeführt, die auf die Einäscherung von Großtieren wie Pferden spezialisiert sind. Es gibt zwei Varianten: Bei einer Einzeleinäscherung wird Ihr Pferd alleine kremiert, sodass Sie die Asche in einer Urne aufbewahren können. Die Einäscherung bietet eine würdevolle Möglichkeit, das Pferd zu verabschieden und die Erinnerung in Form der Asche oder von Erinnerungsstücken zu bewahren.

Beisetzung der Asche auf einem Tierfriedhof

Wenn Sie Ihrem Pferd einen würdevollen Gedenkort schaffen möchten, besteht die Möglichkeit, die Asche nach der Einäscherung auf einem Tierfriedhof beizusetzen. In Deutschland und Österreich gibt es spezielle Tierfriedhöfe, die auch Urnengräber für Pferde anbieten.

Je nach Wunsch kann die Asche in einem Einzel- oder Gemeinschaftsgrab ruhen. Ein Tierfriedhof bietet einen festen, gepflegten Ort des Gedenkens, den Sie jederzeit besuchen können, um Ihrem Pferd die letzte Ehre zu erweisen.

Beisetzung im eigenen Garten oder auf Privatgrundstück

In Deutschland und Österreich ist es leider nicht erlaubt, ein Pferd im eigenen Garten oder auf Privatgrundstücken zu beisetzen. Die Bestattung muss unter Einhaltung bestimmter Vorschriften und in dafür vorgesehenen Einrichtungen wie einem Tierfriedhof oder einem Krematorium erfolgen.

 

Was ist vor der Pferdebestattung zu beachten?

Bevor Sie Ihr Pferd zur Bestattung überführen können, gibt es einige wichtige Schritte, die Sie beachten müssen. Zunächst ist es erforderlich, eine Genehmigung vom Veterinäramt einzuholen, da die Kremierung von Pferden gesetzlich geregelt ist. Dafür muss ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung zur Abholung und Kremierung gestellt werden. Dieser Antrag kann nur genehmigt werden, wenn ein Tierarzt bestätigt, dass Ihr Pferd keine anzeigepflichtige Tierseuche hatte. Sobald der Tierarzt diese Bestätigung gibt, kann das Veterinäramt die Erlaubnis zur Einäscherung erteilen.

Wie ist der Ablauf einer Pferdebestattung?

Nachdem das Veterinäramt die Genehmigung für die Kremierung erteilt hat, wird Ihr Pferd ins Krematorium gebracht. Dort werden alle wichtigen Daten erfasst, damit später die Asche eindeutig Ihrem Pferd zugeordnet werden kann. Das ist besonders bei einer Einzelkremierung wichtig. Bis zur Kremierung wird Ihr Pferd in einem gekühlten Raum sicher aufbewahrt.

Abschied nehmen

Bevor die Kremierung stattfindet, haben Sie die Möglichkeit, sich in Ruhe und auf eine würdevolle Weise von Ihrem Pferd zu verabschieden. Viele Anbieter ermöglichen es, diesen Moment in einer privaten Atmosphäre zu erleben, damit Sie sich noch einmal in aller Ruhe von Ihrem treuen Begleiter verabschieden können.

Die Kremierung

Die Einäscherung selbst dauert eine gewisse Zeit, abhängig vom Gewicht und der Größe des Pferdes. Wenn gewünscht, können Sie Ihrem Pferd noch persönliche Beigaben mit auf den letzten Weg geben, wie beispielsweise ein Lieblingsspielzeug oder einen Abschiedsbrief. Es wird darauf geachtet, dass diese Beigaben aus umweltfreundlichen Materialien bestehen. Bei einer Einzelkremierung wird die Asche in einem verschlossenen PE-Beutel aufbewahrt, sodass diese später eindeutig zugeordnet werden kann.

Was passiert mit der Asche?

Nach der Kremierung können Sie entscheiden, was mit der Asche geschehen soll. Bei einer Einzelkremierung haben Sie die Möglichkeit, die Asche in einer Urne Ihrer Wahl aufzubewahren. Es gibt viele Optionen, um die Asche auf eine besondere Weise zu bewahren – sei es in einer schönen Urne, als Aschekette oder sogar als Diamant. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Asche so zu bewahren, dass Sie sich immer wieder an Ihr Pferd erinnern können. Wenn Sie sich für eine Gemeinschaftskremierung entschieden haben, wird die Asche im Streubeet des Krematoriums ausgebracht.

Falls Sie Ihren Abschied noch persönlicher gestalten möchten, können Sie einen Abschiedstermin vereinbaren. Dabei können Sie Ihr Pferd vor der Kremierung ein letztes Mal sehen.

Wie viel Asche bleibt übrig?

Je nach Größe des Pferdes bleibt nach der Kremierung eine größere Menge Asche zurück – bis zu 30 Liter können es sein.

Was kostet eine Pferdebestattung?

Die Kosten für eine Pferdebestattung variieren je nachdem, welche Optionen Sie wählen und wo Sie sich befinden.  Die Kosten für die Einäscherung eines Pferdes beginnen in der Regel ab 1.800 Euro, wobei eine Einzelkremierung teurer ist als eine Gemeinschaftseinäscherung. Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Sie eine Urne oder ein Erinnerungsstück wie eine Aschekette wünschen. Wenn das Pferd abgeholt werden muss, kommen Transportkosten hinzu, die meist nach Kilometerzahl berechnet werden. Häufig fällt für die Abholung innerhalb von 250 Kilometern eine Pauschale von etwa 300 Euro an. Die Beisetzung auf einem Tierfriedhof kostet zwischen 300 und 1000 Euro, abhängig von der Wahl des Grabes (Einzel- oder Gemeinschaftsgrab) und möglichen Zusatzleistungen wie der Grabpflege.

Die genauen Kosten hängen also von Ihren individuellen Wünschen und der Entfernung ab, aber in der Regel belaufen sich die Ausgaben meistens auf 1000 bis 2000 Euro.

Der schmerzliche Abschied vom Pferd

Der Verlust eines Pferdes ist nie einfach, und der Schmerz darüber kann oft überwältigend sein. Ein Pferd ist für viele Menschen nicht nur ein Tier, sondern ein treuer Begleiter, mit dem sie viele Erlebnisse und Erinnerungen teilen. Wenn Ihr Pferd stirbt, beginnt der eigentliche Trauerprozess. Auch wenn der Verlust für Außenstehende manchmal schwer nachzuvollziehen ist, ist es völlig normal, tief zu trauern. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um diesen Schmerz zu verarbeiten.

Umgang mit eigenen Gefühlen

Es ist wichtig, sich die Erlaubnis zu geben, zu trauern und diese Gefühle anzunehmen. Viele Menschen fühlen sich nach dem Verlust eines geliebten Tieres überfordert oder alleine in ihrer Trauer. Wenn Sie das Gefühl haben, dass es schwerfällt, mit dem Verlust zurechtzukommen, kann es hilfreich sein, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auch professionelle Hilfe durch einen Therapeuten oder Trauerbegleiter kann den Heilungsprozess unterstützen, vor allem, wenn die Trauer besonders intensiv oder langanhaltend ist.

Was tun, wenn die Trauer auf Unverständnis stößt?

Es kann passieren, dass Sie im Freundes- oder Bekanntenkreis auf Unverständnis stoßen. Sätze wie „Es war doch nur ein Tier“ können schmerzhaft sein und die eigene Trauer nicht ernst nehmen. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Ihre Gefühle sind gerechtfertigt. Ein Pferd ist für viele Menschen wie ein Familienmitglied, und der Abschied kann ebenso schmerzhaft sein wie der Verlust eines nahen Angehörigen. Es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, zu trauern und sich nicht unter Druck zu setzen, die Trauer zu minimieren.

Abschied nehmen und Erinnerungen bewahren

Der Abschied von Ihrem Pferd ist eine sehr persönliche Erfahrung. Manchmal hilft es, sich bewusst Zeit zu nehmen, um in Ruhe von Ihrem Pferd Abschied zu nehmen. Das kann in Form einer kleinen Zeremonie oder einfach in stiller Besinnung geschehen. Viele Menschen schaffen sich auch nach dem Verlust des Pferdes ein Erinnerungsstück, wie zum Beispiel einen Hufabdruck oder ein Schmuckstück, um das Andenken lebendig zu halten. Es kann auch hilfreich sein, Erinnerungen in einem Fotoalbum oder Tagebuch festzuhalten, um später darauf zurückzublicken.

Fazit

Der Verlust eines Pferdes ist eine tief emotionale Erfahrung, da es für viele Menschen nicht nur ein Tier, sondern ein treuer Lebensbegleiter ist. Eine professionelle Pferdebestattung bietet Ihnen die Möglichkeit, einen würdevollen Abschied zu nehmen und das Andenken an Ihr Pferd zu bewahren. Ob durch eine Einzelkremierung, die Beisetzung auf einem Tierfriedhof oder andere Optionen – es gibt verschiedene Möglichkeiten, die zu Ihren Bedürfnissen und Wünschen passen. Vergessen Sie dabei nicht, sich Zeit zu nehmen und den Verlust zu verarbeiten, auch wenn Außenstehende die Trauer vielleicht nicht immer verstehen können. Ihre Gefühle sind berechtigt. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, und suchen Sie Unterstützung, wenn nötig.

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Februar 25, 2025



Weitere Beiträge:

Ausgewählte Tierärzt:innen:

Finde jetzt passende Tierärzt:innen in Deiner Nähe:

Cookie Consent mit Real Cookie Banner