Hund Rückenschmerzen Hausmittel

Kurz zusammengefasst

  • Hausmittel können eine sanfte und sinnvolle Unterstützung bei Rückenschmerzen Deines Hundes sein – vorausgesetzt, sie werden gezielt eingesetzt und passen zur Ursache der Beschwerden.
  • Wärme, Massagen, eine ausgewogene Ernährung und geeignete Ergänzungsmittel helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Beweglichkeit zu fördern.
  • Dennoch ersetzen sie keine tierärztliche Diagnose. 

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Wenn Dein Hund unter Rückenschmerzen leidet, ist schnelle Linderung gefragt – am liebsten sanft und ohne Nebenwirkungen. Hausmittel sind dabei für viele Tierhalter die erste Wahl: Sie sind oft leicht verfügbar, einfach anzuwenden und gut verträglich. Doch nicht jedes Hausmittel eignet sich für jeden Hund oder jede Art von Rückenschmerz. Manche Methoden können helfen, andere sogar schaden, wenn die Ursache nicht genau bekannt ist. Deshalb ist es wichtig, zwischen unterstützenden Maßnahmen und ernsthaften Warnsignalen zu unterscheiden – und Hausmittel gezielt und verantwortungsvoll einzusetzen. 

Welche Hausmittel können Rückenschmerzen beim Hund lindern? 

Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die bei leichten Rückenschmerzen beim Hund unterstützend wirken können. Dazu gehören Wärmeauflagen, sanfte Massagen, beruhigende Kräuter sowie angepasste Ruhephasen. Auch natürliche Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschel oder Teufelskralle werden häufig eingesetzt, um Entzündungen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Wichtig ist, dass Du Deinen Hund gut beobachtest – Hausmittel sind keine Allheilmittel, sondern können die tierärztliche Therapie sinnvoll ergänzen. Ohne genaue Diagnose solltest Du sie jedoch nie blind anwenden. 

Wie wirkt Wärme bei Muskelverspannungen? 

Wärme ist eines der ältesten Hausmittel gegen Schmerzen und Verspannungen – und das funktioniert auch bei Hunden. Eine warme, aber nicht heiße Wärmflasche oder ein erwärmtes Körnerkissen auf dem Rücken kann verspannte Muskulatur lockern, die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Besonders bei wetterbedingten Beschwerden oder nach ungewohnter Belastung tut Wärme vielen Hunden gut. Achte darauf, dass Dein Hund die Anwendung zulässt, die Wärmequelle gut verpackt ist und nicht direkt auf der Haut liegt – sonst droht Verbrennungsgefahr. 

Können kühlende Anwendungen sinnvoll sein? 

Ja, aber nur in bestimmten Situationen. Kühlung eignet sich vor allem bei akuten Entzündungen oder nach Verletzungen, wenn der betroffene Bereich warm oder geschwollen ist. In solchen Fällen kann ein kühlendes Gelkissen oder ein mit Tuch umwickeltes Kühlpack für kurze Zeit auf die Region gelegt werden – maximal 10 Minuten. Bei muskulären Verspannungen ist Kälte dagegen oft kontraproduktiv. Wenn Du unsicher bist, ob Wärme oder Kälte besser ist, sprich am besten mit Deinem Tierarzt, um nichts zu verschlimmern. 

Welche natürlichen Schmerzmittel sind für Hunde geeignet? 

Einige pflanzliche Stoffe können beim Hund schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken – allerdings nur in passender Dosierung und nach Rücksprache mit dem Tierarzt. Teufelskralle und Weidenrinde sind bekannte Beispiele aus der Naturheilkunde, dürfen aber keinesfalls überdosiert werden. Auch CBD-Öl wird zunehmend verwendet, allerdings gibt es hier große Unterschiede in Qualität und Wirkung. Was beim Menschen hilft, kann beim Hund gefährlich sein – also niemals Medikamente oder Hausmittel einfach übertragen, sondern immer an den Hund angepasst anwenden. 

Was bringt ein orthopädisches Hundebett? 

Ein orthopädisches Hundebett kann Rückenschmerzen nicht nur lindern, sondern auch deren Entstehung vorbeugen. Die spezielle Füllung – meist aus Memory Foam – passt sich dem Körper des Hundes an und entlastet gezielt Wirbelsäule und Gelenke. Dadurch kann sich verspannte Muskulatur besser entspannen, was vor allem für ältere oder arthrotische Hunde wichtig ist. Achte beim Kauf darauf, dass das Bett ausreichend groß ist, keine harten Ränder hat und waschbar ist. Viele Hunde mit Rückenbeschwerden suchen sich ihr Bett gezielt aus – ein gutes Zeichen, wenn es wirklich entlastend wirkt. 

Kann Bewegung bei Rückenschmerzen helfen oder schaden?

Das hängt ganz von der Ursache der Schmerzen ab. Bei muskulären Verspannungen oder leichter Arthrose kann moderate Bewegung sehr hilfreich sein, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten. Lange Spaziergänge in ruhigem Tempo oder Schwimmen in warmem Wasser sind oft ideal. Bei Bandscheibenvorfällen, akuten Entzündungen oder neurologischen Problemen hingegen ist Schonung das oberste Gebot. In solchen Fällen kann Bewegung den Zustand sogar verschlimmern. Deshalb solltest Du immer abklären lassen, woher die Rückenschmerzen kommen – erst dann lässt sich die richtige Balance zwischen Ruhe und Aktivität finden. 

Gibt es Hausmittel zur Muskelentspannung? 

Ja, einige altbewährte Methoden können helfen, die Muskulatur zu lockern. Wärmeanwendungen, sanfte Massagen oder ein warmes Bad (wenn Dein Hund das toleriert) zählen dazu. Auch beruhigende Kräutertees wie Kamille oder Melisse – in kleinen Mengen und gut dosiert – können innerlich entspannen. Wichtig ist, dass alles stressfrei und in einer ruhigen Umgebung stattfindet, da Nervosität die Muskelspannung zusätzlich erhöht. Wenn Du merkst, dass sich Dein Hund während der Anwendung sichtbar entspannt, bist Du auf dem richtigen Weg. Bei Unsicherheit oder anhaltender Muskelverhärtung sollte jedoch ein Physiotherapeut hinzugezogen werden. 

Wie kann ich meinen Hund beruhigen und Stress abbauen? 

Stress ist ein häufiger, aber oft übersehener Auslöser für Muskelverspannungen und Rückenschmerzen. Um Deinen Hund zu beruhigen, helfen Rituale, ein strukturierter Alltag und viel körperliche Nähe. Auch sanfte Musik, beruhigende Düfte (z. B. Lavendel) oder ein fester Rückzugsort können wirken. Achte auf ausreichend Schlaf, gleichmäßige Spaziergänge und reduziere Lärmquellen im Umfeld. Manche Hunde profitieren von natürlichen Präparaten mit Baldrian oder Passionsblume – aber auch hier gilt: nur mit Absprache. Je entspannter Dein Hund ist, desto eher kann sich auch die Rückenmuskulatur lockern und regenerieren.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Rückenschmerzen? 

Die Ernährung hat einen größeren Einfluss auf die Rückengesundheit, als viele vermuten. Übergewicht belastet die Wirbelsäule und fördert nicht nur Gelenkprobleme, sondern auch muskuläre Verspannungen. Eine ausgewogene, artgerechte Fütterung mit hochwertigem Eiweiß und wenig Zucker ist daher essenziell. Bestimmte Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren aus Lachsöl können zudem entzündungshemmend wirken und die Beweglichkeit verbessern. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose ist eine angepasste Fütterung ein wichtiger Baustein der Therapie. Wenn Du unsicher bist, was Dein Hund braucht, lohnt sich die Beratung durch eine/n tierärztliche/n Ernährungsberater/in. 

Unterstützen Nahrungsergänzungsmittel die Rückengesundheit?

Ja, es gibt einige Ergänzungen, die speziell zur Unterstützung von Knochen, Gelenken und Muskeln entwickelt wurden. Präparate mit Grünlippmuschel, Kollagen, Glucosamin oder Chondroitin sind besonders beliebt und können helfen, den Bewegungsapparat zu stärken. Auch Kräuter wie Teufelskralle oder Kurkuma werden bei chronischen Rückenschmerzen eingesetzt. Wichtig ist aber, dass Du auf die Qualität der Produkte achtest – nicht alles, was am Markt angeboten wird, ist für Hunde geeignet oder sinnvoll dosiert. Und auch hier gilt: Ergänzungen sollten gezielt und nicht als Allheilmittel eingesetzt werden. 

Was muss ich bei ätherischen Ölen beachten? 

Ätherische Öle können beruhigend, durchblutungsfördernd oder schmerzlindernd wirken – allerdings nur mit großer Vorsicht. Viele Öle, die beim Menschen beliebt sind, sind für Hunde zu stark oder sogar giftig. Lavendel, Kamille und Weihrauch gehören zu den wenigen ätherischen Ölen, die in sehr verdünnter Form gelegentlich angewendet werden können. Wichtig ist, dass Dein Hund der Anwendung freiwillig zustimmt, also nicht flüchtet oder sich unwohl fühlt. Direkt auf die Haut oder in Reichweite der Nase solltest Du ätherische Öle nie auftragen – lieber in Form eines sanften Raumdufts oder auf einem Tuch in der Nähe. 

Können Massagen zu Hause helfen? 

Sanfte Massagen gehören zu den effektivsten Hausmitteln bei muskulären Rückenschmerzen. Sie fördern die Durchblutung, lockern Verspannungen und vermitteln Deinem Hund zusätzlich Nähe und Geborgenheit. Wichtig ist, dass Du mit flachen Händen arbeitest, Druck nur sanft aufbaust und empfindliche Bereiche meidest. Beginne immer mit kleinen kreisenden Bewegungen entlang der Wirbelsäule – aber niemals direkt auf den Knochen. Wenn Dein Hund positiv reagiert, kannst Du die Massage langsam ausweiten. Bei Unsicherheit oder wenn der Hund Abwehr zeigt, solltest Du professionelle Unterstützung in Betracht ziehen.

Wann sind Hausmittel nicht mehr ausreichend? 

Hausmittel können leichte Beschwerden lindern, ersetzen aber niemals eine tierärztliche Behandlung, wenn ernste Ursachen vorliegen. Wenn Dein Hund anhaltend Schmerzen zeigt, nicht mehr richtig laufen möchte oder sogar neurologische Ausfälle wie Zittern, Schwäche oder Lähmungserscheinungen entwickelt, ist schnelles Handeln gefragt. Auch Fieber, starker Appetitverlust oder sichtbare Veränderungen an der Wirbelsäule sind klare Warnsignale. In solchen Fällen helfen keine Tees oder Wärmflaschen mehr – dann zählt jede Stunde. Hausmittel sind wertvoll zur Unterstützung, aber niemals ein Ersatz für fundierte Diagnostik und gezielte Therapie.

Woran erkenne ich, dass sich der Zustand verschlechtert? 

Ein sich verschlechternder Zustand äußert sich oft schleichend, aber eindeutig: Dein Hund wird bewegungsunfreudiger, legt sich häufiger hin, zeigt Berührungsempfindlichkeit oder winselt beim Aufstehen. Auch ein gekrümmter Rücken, eingeklemmter Schwanz oder untypische Schonhaltungen sind Alarmsignale. Wenn er plötzlich Treppen meidet, beim Gassigehen zurückbleibt oder sich nicht mehr wälzen möchte, solltest Du besonders aufmerksam sein. All das sind Hinweise darauf, dass die Beschwerden zunehmen und eine reine Behandlung mit Hausmitteln nicht mehr ausreicht. 

Sollte ich Hausmittel mit dem Tierarzt absprechen?

Unbedingt. Auch wenn viele Hausmittel auf den ersten Blick harmlos erscheinen, können sie bei falscher Anwendung Nebenwirkungen haben oder eine ernsthafte Erkrankung verschleiern. Vor allem bei pflanzlichen Mitteln oder Nahrungsergänzungen ist die individuelle Verträglichkeit wichtig – nicht jeder Hund reagiert gleich. Dein Tierarzt kann Dir sagen, was sinnvoll ist und was besser vermieden werden sollte. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, ob Hausmittel allein ausreichen oder in Kombination mit einer medizinischen Therapie eingesetzt werden sollten. So stellst Du sicher, dass Du Deinem Hund nicht unbewusst schadest. 

FAQ 

Welche Hausmittel helfen am besten bei Rückenschmerzen beim Hund?
Wärme, sanfte Massagen und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschel oder Teufelskralle können bei leichten Beschwerden unterstützend wirken. Sie fördern die Durchblutung, entspannen die Muskulatur und wirken entzündungshemmend. 

Darf ich meinem Hund bei Rückenschmerzen CBD-Öl geben?
In Absprache mit dem Tierarzt kann CBD-Öl bei chronischen Schmerzen hilfreich sein. Wichtig ist die richtige Dosierung und Qualität – verwende ausschließlich Produkte, die für Tiere geeignet sind und auf Schadstoffe geprüft wurden. 

Wann sollte ich keine Hausmittel mehr verwenden?
Wenn Dein Hund starke Schmerzen hat, sich kaum noch bewegt oder neurologische Symptome wie Lähmungen zeigt, sind Hausmittel nicht mehr ausreichend. Dann ist eine sofortige tierärztliche Abklärung notwendig. 

Kann ich ätherische Öle zur Schmerzlinderung einsetzen?
Nur mit Vorsicht. Einige Öle wie Lavendel oder Kamille sind in stark verdünnter Form möglicherweise geeignet, viele andere jedoch giftig für Hunde. Niemals direkt auf die Haut oder in die Nähe der Nase auftragen. 

Wie finde ich heraus, ob meinem Hund die Hausmittel gut tun?
Achte auf seine Reaktion: Entspannung, verbesserte Beweglichkeit oder ein ruhigeres Verhalten sprechen dafür, dass die Maßnahme hilft. Zeigt Dein Hund Unwohlsein oder Abwehr, solltest Du sie sofort beenden. 

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Juni 23, 2025



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