Milztumor Katze

Kurz zusammengefasst

  • Ein Milztumor bei der Katze ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die häufig unbemerkt beginnt und erst spät erkannt wird.
  • Dank moderner Diagnostik und chirurgischer Eingriffe wie der Milzentfernung bestehen aber gute Chancen, die Lebensqualität der betroffenen Katze deutlich zu verbessern.
  • Entscheidend ist eine frühzeitige Diagnose und eine liebevolle, engmaschige Betreuung – vor allem in der Phase nach der Operation.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Ein Milztumor bei der Katze ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung, die oft lange unentdeckt bleibt. Die Milz erfüllt wichtige Aufgaben im Immunsystem und bei der Blutbildung – Veränderungen wie Tumore beeinträchtigen diese Funktionen und können sich negativ auf den gesamten Organismus auswirken. Häufig zeigen betroffene Katzen zunächst nur unspezifische Symptome, was die frühzeitige Erkennung erschwert. Ob gutartig oder bösartig: Jeder Milztumor sollte tierärztlich abgeklärt werden. 

Was genau versteht man unter einem Milztumor bei Katzen 

Ein Milztumor bei der Katze ist eine Gewebsveränderung an oder in der Milz, bei der sich Zellen unkontrolliert vermehren. Dabei kann es sich um gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumore handeln. In beiden Fällen verändert sich die Struktur des Organs – teils lokal begrenzt, teils mit der Gefahr der Ausbreitung auf andere Gewebe. Tumoren in der Milz treten bei Katzen deutlich seltener auf als bei Hunden, aber wenn sie vorkommen, sind sie oft schwer zu erkennen, weil sie im frühen Stadium kaum Beschwerden verursachen. 

Welche Aufgaben übernimmt die Milz im Katzenkörper 

Die Milz spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem und bei der Blutregulation. Sie filtert alte oder beschädigte rote Blutkörperchen aus dem Blut und speichert zugleich Eisen, das aus diesen Zellen zurückgewonnen wird. Außerdem dient sie als Speicherorgan für Blutreserven, die bei plötzlichem Blutverlust mobilisiert werden können. Zusätzlich ist sie ein wichtiger Ort für die Bildung und Aktivierung von Immunzellen, insbesondere Lymphozyten. Ein Tumor in diesem empfindlichen Organ kann deshalb weitreichende Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. 

Welche Arten von Milztumoren kommen bei Katzen vor

Bei Katzen treten unterschiedliche Formen von Milztumoren auf. Gutartige Veränderungen wie Hämangiome oder Noduläre Hyperplasien sind selten und oft Zufallsbefunde. Deutlich häufiger sind bösartige Tumoren wie Hämangiosarkome, Lymphome oder Mastzelltumoren. Das Hämangiosarkom – ein aggressiver Tumor, der von den Blutgefäßen der Milz ausgeht – ist besonders gefürchtet, da es häufig zu inneren Blutungen führt. Auch Metastasen anderer Tumoren können sich in der Milz ansiedeln. Die genaue Art lässt sich meist erst nach einer Operation und anschließender histologischer Untersuchung feststellen. 

Ist ein Milztumor bei Katzen immer bösartig

Nicht zwangsläufig. Es gibt gutartige Tumoren, die keine Metastasen bilden und nur langsam wachsen. Dennoch können auch gutartige Tumore problematisch sein, wenn sie einreißen, bluten oder die Funktion der Milz stören. Bösartige Tumore wie das Hämangiosarkom oder das Lymphom neigen hingegen dazu, schnell zu wachsen, Gewebe zu zerstören und in andere Organe zu streuen. Daher ist bei jeder tumorösen Veränderung in der Milz Vorsicht geboten – und eine Abklärung immer sinnvoll, selbst wenn der Verdacht zunächst harmlos erscheint. 

Wie entsteht ein Tumor in der Milz überhaupt 

Die genaue Entstehung eines Milztumors ist bei Katzen bisher nicht vollständig verstanden. In vielen Fällen liegt eine genetische Veranlagung oder eine spontane Mutation der Zellen vor. Manchmal entstehen Tumore auch sekundär im Zusammenhang mit chronischen Entzündungen, Infektionen oder als Folge anderer systemischer Erkrankungen wie Leukämie oder FIV. Umweltfaktoren oder Schadstoffe könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Auffällig ist, dass Milztumore vor allem bei älteren Katzen vorkommen, was auf altersbedingte Veränderungen der Zellregulation hinweist. 

Welche ersten Anzeichen deuten auf einen Milztumor hin 

Ein Milztumor bleibt im Anfangsstadium oft völlig unbemerkt. Die ersten Anzeichen sind meist sehr vage: Deine Katze wirkt vielleicht etwas ruhiger, schläft mehr oder frisst schlechter. Manche Tiere verlieren an Gewicht, ohne dass es einen erkennbaren Grund gibt. Gelegentlich zeigen sich auch blasse Schleimhäute oder eine erhöhte Atemfrequenz. Da diese Symptome auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können, wird der Milztumor oft erst spät entdeckt – manchmal nur zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung.

Kann ein Milztumor bei Katzen Schmerzen verursachen 

Ja, das ist möglich – vor allem dann, wenn der Tumor sehr groß wird, in umliegendes Gewebe einwächst oder es zu inneren Blutungen kommt. Die Katze zeigt dann oft Anzeichen von Unwohlsein, veränderten Bewegungsmustern oder Berührungsempfindlichkeit im Bauchbereich. Manche Tiere wirken plötzlich scheu, meiden Nähe oder verstecken sich häufiger. Auch das Schnurren zur Selbstberuhigung kann in solchen Situationen auffallend häufig auftreten. Bei jedem Verdacht auf Schmerzen sollte sofort tierärztlich untersucht werden. 

Wie äußert sich ein Milztumor im fortgeschrittenen Stadium 

Im fortgeschrittenen Stadium können die Symptome deutlich werden: starke Schwäche, deutlich sichtbarer Gewichtsverlust, blasse oder gelbliche Schleimhäute, beschleunigte Atmung oder Bauchschwellungen. Wenn der Tumor die Funktion der Milz stark beeinträchtigt oder zu Blutverlust führt, zeigen Katzen zudem Apathie, Zittern oder sogar Kollapszustände. Diese Symptome sind immer als Notfall zu werten. Auch eine tastbare Umfangsvermehrung im Bauchbereich kann auftreten, besonders bei größeren Tumoren oder wenn bereits Flüssigkeit im Bauchraum vorhanden ist. 

Kommt es bei Milztumoren häufig zu inneren Blutungen 

Ja, das ist eine der größten Gefahren bei Milztumoren – vor allem bei bösartigen Formen wie dem Hämangiosarkom. Da diese Tumoren sehr gefäßreich sind, neigen sie dazu, plötzlich zu reißen und starke innere Blutungen auszulösen. Solche Blutungen sind lebensbedrohlich und äußern sich durch blasse Schleimhäute, schnelles Herzklopfen, kalte Extremitäten und extreme Schwäche. In einigen Fällen bricht die Katze plötzlich zusammen. Eine sofortige notfallmedizinische Versorgung ist dann überlebenswichtig. 

Wie unterscheiden sich die Symptome von anderen Erkrankungen 

Die Symptome eines Milztumors können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden – etwa mit Anämie, Herzinsuffizienz, Lebererkrankungen oder Infektionen. Das macht die Diagnose besonders anspruchsvoll. Im Unterschied zu vielen anderen Erkrankungen treten bei Milztumoren aber häufig Kombinationen von Symptomen auf: zum Beispiel Gewichtsverlust und Bauchschwellung oder Müdigkeit und Atemprobleme. Entscheidend ist deshalb immer eine umfassende tierärztliche Abklärung, idealerweise mit Ultraschall, Blutbild und ggf. Gewebeproben. 

Welche Untersuchungen führt der Tierarzt bei Verdacht durch 

Zunächst beginnt der Tierarzt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung. Dabei wird besonders der Bauchraum abgetastet, um eine mögliche Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit festzustellen. Besteht der Verdacht auf einen Milztumor, folgen meist bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen. Ergänzend wird fast immer ein Blutbild erstellt, um Hinweise auf innere Blutungen, Entzündungen oder Organschäden zu erhalten. Anhand dieser Ergebnisse entscheidet der Tierarzt, ob eine weitere Abklärung – etwa durch Gewebeproben – notwendig ist. 

Was zeigt eine Ultraschalluntersuchung der Milz 

Mit einer Ultraschalluntersuchung lässt sich die Milz sehr gut beurteilen. Der Tierarzt kann dabei nicht nur die Größe, sondern auch die Struktur und eventuelle Knoten oder Veränderungen im Gewebe erkennen. Ein Tumor zeigt sich oft als unregelmäßiger, echoarmer Bereich innerhalb der Milz. Auch freie Flüssigkeit im Bauchraum – ein Hinweis auf eine Blutung – ist im Ultraschall gut sichtbar. Die Untersuchung ist schmerzfrei und kann meist ohne Narkose durchgeführt werden. Sie gehört zu den wichtigsten diagnostischen Mitteln bei Milzveränderungen. 

Warum ist eine Blutuntersuchung wichtig

Ein Blutbild liefert wertvolle Hinweise auf den Allgemeinzustand der Katze und mögliche Komplikationen. Besonders wichtig ist der Hämatokrit-Wert, der bei inneren Blutungen stark abfallen kann. Auch ein Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie), Veränderungen der weißen Blutkörperchen oder Hinweise auf Entzündungen sind typische Begleitbefunde. Leber- und Nierenwerte helfen außerdem dabei, das Risiko einer Operation einzuschätzen. Zwar lässt sich ein Milztumor nicht direkt im Blutbild nachweisen, doch es zeigt, wie stark der Körper bereits belastet ist. 

Wie sicher ist die Diagnose ohne Gewebeprobe 

Ohne eine Gewebeprobe lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Zwar kann der Tierarzt anhand von Ultraschall und Blutwerten eine fundierte Verdachtsdiagnose stellen, doch die endgültige Klärung gelingt erst durch eine histologische Untersuchung des Tumorgewebes. Diese erfolgt meist nach der operativen Entfernung der Milz oder durch eine gezielte Biopsie. Nur so kann der genaue Tumortyp bestimmt werden – was wiederum entscheidend für die weitere Behandlung und Prognose ist. 

Wann wird eine Operation zur Abklärung empfohlen

Wenn der Verdacht auf einen Milztumor besteht und sich die Veränderung operativ entfernen lässt, wird häufig eine vollständige Entfernung der Milz (Splenektomie) empfohlen. Diese Maßnahme dient nicht nur der Behandlung, sondern auch der Diagnosesicherung, da das entfernte Gewebe anschließend im Labor untersucht wird. Eine OP ist besonders dann sinnvoll, wenn die Milz vergrößert ist, der Tumor blutet oder die Gefahr eines Risses besteht. Auch bei unklaren Befunden, die sich mit Ultraschall und Blutwerten allein nicht eindeutig einordnen lassen, kann eine Operation die einzige Möglichkeit zur sicheren Diagnose sein. 

Ist eine Milzentfernung bei Katzen möglich

Ja, eine vollständige Entfernung der Milz – medizinisch Splenektomie genannt – ist bei Katzen grundsätzlich möglich und wird häufig durchgeführt, wenn ein Tumor vorliegt. Die Milz ist zwar ein wichtiges, aber nicht lebensnotwendiges Organ. Andere Organe wie die Leber oder das Knochenmark können viele ihrer Aufgaben übernehmen. Die Entfernung erfolgt unter Vollnarkose und erfordert viel Sorgfalt, da die Milz stark durchblutet ist. Nach erfolgreicher OP kann eine Katze in vielen Fällen ein nahezu normales Leben führen – vorausgesetzt, es liegen keine Metastasen oder weiteren Tumoren vor. 

Welche Risiken birgt eine Splenektomie 

Wie bei jeder Operation gibt es Risiken – vor allem in Bezug auf die Narkose und mögliche Blutungen während des Eingriffs. Da Milztumoren oft sehr gefäßreich sind, besteht die Gefahr, dass es bereits vor oder während der OP zu inneren Blutungen kommt. Auch die Nachsorge spielt eine wichtige Rolle, da Infektionen, Kreislaufprobleme oder Wundheilungsstörungen auftreten können. Bei älteren oder vorerkrankten Katzen müssen die Risiken individuell abgewogen werden. Eine sorgfältige Vorbereitung, inklusive Blutbild und gegebenenfalls EKG, ist deshalb unerlässlich. 

Was passiert nach der Operation 

Nach der Operation bleibt die Katze in der Regel zur Überwachung in der Tierklinik – meist für 1 bis 3 Tage. In dieser Zeit wird ihr Kreislauf stabilisiert, sie erhält Schmerzmittel, Flüssigkeit und je nach Befund auch Antibiotika. Zuhause sollte sie zunächst Ruhe haben, Stress vermeiden und körperlich geschont werden. Die Wunde muss regelmäßig kontrolliert und sauber gehalten werden. Eine spezielle Ernährung ist in den ersten Tagen sinnvoll, um die Verdauung zu entlasten. Die Fäden werden in der Regel nach 10 bis 14 Tagen gezogen. Die vollständige Genesung dauert etwa 2 bis 4 Wochen. 

Gibt es eine Chemotherapie bei Milztumoren

Ja, vor allem bei bösartigen Milztumoren wie Hämangiosarkomen oder Lymphomen kann eine Chemotherapie sinnvoll sein – entweder ergänzend zur OP oder als alleinige Behandlung, wenn eine Operation nicht möglich ist. Ob sie infrage kommt, hängt vom allgemeinen Zustand der Katze, dem genauen Tumortyp und dem Ausmaß der Erkrankung ab. Die Chemotherapie bei Katzen wird deutlich schonender dosiert als beim Menschen und zielt darauf ab, die Ausbreitung des Tumors zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten. Sie ist nicht immer erforderlich, kann aber in bestimmten Fällen die Überlebenszeit deutlich verlängern.

Wie ist die Prognose bei gut- und bösartigen Milztumoren

Die Prognose hängt stark davon ab, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist. Gutartige Tumoren, die frühzeitig entfernt werden, haben eine sehr gute Prognose – in vielen Fällen gilt die Katze danach als geheilt. Bösartige Tumoren wie Hämangiosarkome haben hingegen eine deutlich schlechtere Prognose, da sie häufig metastasieren und schnell wachsen. Dennoch kann auch bei bösartigen Tumoren durch Operation und begleitende Therapien Lebenszeit gewonnen und die Lebensqualität verbessert werden. Entscheidend ist die frühzeitige Diagnose und ein individuell abgestimmter Therapieplan. 

Welche Pflege braucht meine Katze nach der OP 

Nach einer Milzentfernung benötigt Deine Katze vor allem Ruhe und eine sichere, stressfreie Umgebung. Direkt nach der OP ist sie oft geschwächt und muss sich körperlich wie seelisch erholen. Es ist wichtig, dass sie in den ersten Tagen keinen Zugang zu Treppen oder erhöhten Liegeplätzen hat, um unnötige Belastung zu vermeiden. Die Wunde sollte täglich kontrolliert und sauber gehalten werden – achte auf Rötungen, Schwellungen oder Nässen. Dein Tierarzt gibt Dir auch genaue Anweisungen zur Medikation, insbesondere zu Schmerzmitteln oder Antibiotika, die regelmäßig verabreicht werden müssen. 

Wie kann ich Schmerzen und Stress reduzieren 

Schmerzen nach einer OP sind nicht ungewöhnlich, lassen sich aber durch gezielte Schmerztherapie gut in den Griff bekommen. Achte darauf, die Medikamente wie verordnet zu geben – und niemals ohne Rücksprache selbst etwas zu dosieren. Zusätzlich helfen ein ruhiger Rückzugsort, sanfte Ansprache und eine stressarme Atmosphäre. Vermeide laute Geräusche, Besuch oder Veränderungen im Alltag. Manche Katzen profitieren auch von beruhigenden Pheromonen, die als Spray oder Verdampfer eingesetzt werden können. Dein Tierarzt kann Dich hierzu individuell beraten. 

Sollte ich die Ernährung nach der Diagnose anpassen 

Nach der Operation kann es sinnvoll sein, die Ernährung zumindest vorübergehend umzustellen. Leicht verdauliche, eiweißreiche Kost unterstützt die Heilung und entlastet den Organismus. In den ersten Tagen nach der OP hilft oft warmes, weiches Futter mit intensivem Geruch – zum Beispiel Huhn mit Brühe – um den Appetit wieder anzuregen. Falls Deine Katze stark an Gewicht verloren hat, kann ein energiereicheres Diätfutter eingesetzt werden. Sprich die Auswahl der Nahrung am besten mit Deinem Tierarzt ab, insbesondere wenn begleitende Erkrankungen vorliegen. 

Was hilft bei Schwäche und Appetitlosigkeit 

Viele Katzen sind nach einer Operation oder im Verlauf einer Krebserkrankung vorübergehend geschwächt. Hier helfen vor allem Geduld, liebevolle Zuwendung und kleine, häufige Fütterungen. In manchen Fällen kann auch ein Appetitanreger verschrieben werden. Achte darauf, dass Deine Katze ausreichend trinkt – eventuell mit Unterstützung durch feuchtes Futter oder Wasserzugaben. Wärme, ein ruhiger Platz und Körperkontakt können ebenfalls dazu beitragen, dass sie sich schneller erholt. Beobachte ihre Aktivitäten genau und melde Veränderungen Deinem Tierarzt – auch scheinbar kleine Details können wichtig sein. 

Wie erkenne ich, wann es meiner Katze schlechter geht 

Wichtige Warnzeichen sind anhaltende Appetitlosigkeit, Lethargie, schnelle Atmung, sichtbare Schmerzen, ein harter oder geschwollener Bauch oder plötzliches Erbrechen. Auch ein blasses Zahnfleisch oder sehr ruhiger Puls können auf innere Blutungen oder Komplikationen hinweisen. Wenn Deine Katze sich plötzlich zurückzieht, nicht mehr frisst oder auf Berührung empfindlich reagiert, solltest Du sofort tierärztlichen Rat einholen. Bei bösartigen Tumoren kann sich der Zustand schleichend oder auch sehr plötzlich verschlechtern – je früher Du reagierst, desto besser sind die Chancen auf Linderung. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie gefährlich ist ein Milztumor bei der Katze?
Das hängt stark davon ab, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Gutartige Tumoren sind oft operativ gut behandelbar. Bösartige Milztumoren wie Hämangiosarkome haben dagegen eine ungünstigere Prognose, vor allem wenn sie bereits gestreut haben. 

Kann eine Katze ohne Milz weiterleben?
Ja. Die Milz ist zwar ein wichtiges Organ, aber nicht lebensnotwendig. Nach der Entfernung übernehmen andere Organe – wie Leber und Knochenmark – ihre Aufgaben. Viele Katzen leben nach einer Splenektomie noch viele Jahre in guter Lebensqualität. 

Woran erkenne ich einen Milztumor bei meiner Katze?
Leider sehr schwer. Anfangs zeigt Deine Katze meist nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust. Im späteren Verlauf kann es zu Bauchschwellungen, Atemnot oder sogar Kreislaufzusammenbrüchen durch innere Blutungen kommen. 

Wie wird ein Milztumor diagnostiziert?
Durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Blutbild und vor allem Ultraschall. Die sichere Diagnose gelingt aber meist erst durch eine Gewebeprobe oder nach operativer Entfernung der Milz und anschließender histologischer Analyse. 

Wie schnell wächst ein Milztumor?
Das ist unterschiedlich. Einige Tumoren wachsen sehr langsam, andere – vor allem bösartige wie Hämangiosarkome – breiten sich rasch aus und können plötzlich reißen, was zu lebensgefährlichen inneren Blutungen führt. 

Ist eine Chemotherapie bei Milztumoren notwendig?
Nicht immer. Bei gutartigen Tumoren ist sie nicht erforderlich. Bei bösartigen Tumoren kann sie als Ergänzung zur Operation oder als alleinige Therapie eingesetzt werden, um die Lebenszeit zu verlängern oder Symptome zu lindern. 

Wie teuer ist die Behandlung eines Milztumors?
Die Kosten variieren stark je nach Umfang der Diagnostik, OP und Nachsorge. Für eine vollständige Entfernung mit Klinikaufenthalt, Labor und Bildgebung solltest Du mit mehreren hundert bis über tausend Euro rechnen. 

Wie kann ich meine Katze nach der Operation unterstützen?
Sorge für Ruhe, Schmerzfreiheit und leicht verdauliche Nahrung. Beobachte ihre Wunde, ihr Verhalten und ihre Vitalwerte genau. Auch sanfte Nähe und Routine im Alltag helfen Deiner Katze, sich schneller zu erholen. 

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Juni 23, 2025



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