FIP (Feline infektiöse Peritonitis) bei Katzen

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwerwiegende und oft tödliche virale Erkrankung bei Katzen, die durch eine Mutation des felinen Coronavirus verursacht wird. Diese Krankheit stellt sowohl für Katzenbesitzer als auch für Tierärzte eine große Herausforderung dar, da sie schwer zu diagnostizieren und zu behandeln ist. FIP kann in zwei Hauptformen auftreten – der feuchten und der trockenen Form –, die jeweils unterschiedliche Symptome und Prognosen haben. In diesem Ratgeber lesen Sie alle wichtigen Aspekte von FIP, von den Grundlagen der Krankheit über Diagnose und Behandlung bis hin zu Präventionsmaßnahmen und der emotionalen Unterstützung für Katzenbesitzer. Ziel ist es, ein tiefgreifendes Verständnis von FIP zu vermitteln und aufzuzeigen, wie man am besten mit dieser komplexen Erkrankung umgeht.

Was ist FIP und wie wird sie verursacht?

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwerwiegende, oft tödlich verlaufende Viruskrankheit, die Katzen betrifft. Verursacht wird FIP durch eine Mutation des felinen Coronavirus (FCoV). Dieses Virus ist weit verbreitet und verursacht in seiner nicht-mutierten Form meist harmlose Darmerkrankungen bei Katzen. Probleme entstehen jedoch, wenn das Virus mutiert und das Immunsystem der Katze übermäßig stimuliert, was zu einer Entzündungsreaktion im gesamten Körper führt.

Die Mutation des Virus und die Entwicklung von FIP sind nicht vollständig verstanden. Man weiß jedoch, dass genetische Faktoren der Katze, ihr Immunstatus und möglicherweise Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Interessanterweise entwickelt nicht jede Katze, die mit dem Coronavirus infiziert ist, FIP. Es scheint eine Kombination aus der Virulenz des spezifischen Virusstammes und der Immunantwort des Wirtes zu sein, die entscheidet, ob eine Katze FIP entwickelt oder nicht.

 

Welche Arten von FIP gibt es und wie unterscheiden sie sich?

FIP wird in zwei Hauptformen unterteilt: die „feuchte Form“ und die „trockene Form“. Beide Formen sind die Folge einer Reaktion des Immunsystems auf das Virus, aber sie unterscheiden sich deutlich in ihren Symptomen und Manifestationen.

Die feuchte Form von FIP ist gekennzeichnet durch die Ansammlung von Flüssigkeit, vor allem in der Bauchhöhle, aber auch in der Brusthöhle. Diese Flüssigkeitsansammlung, bekannt als Aszites, führt zu einer sichtbaren Schwellung des Bauches. Die Flüssigkeit kann auch Druck auf die Lunge ausüben, was zu Atembeschwerden führt. Diese Form von FIP entwickelt sich meist schnell und hat oft eine schlechte Prognose.

Die trockene Form von FIP ist weniger offensichtlich und kann schwieriger zu diagnostizieren sein. Sie ist gekennzeichnet durch Entzündungen in verschiedenen Organen, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen können, je nachdem, welche Organe betroffen sind. Mögliche Symptome sind unter anderem Lethargie, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Fieber. Sie schreitet langsamer voran als die feuchte Form, kann aber genauso schwerwiegend sein.

Beide Formen von FIP können zu einer Reihe von sekundären Problemen führen, da das Immunsystem der Katze überaktiv und gleichzeitig weniger effektiv gegen andere Krankheitserreger wird. Die Unterscheidung zwischen den beiden Formen ist wichtig, da sie die Diagnose, die Behandlung und die Prognose beeinflusst.

Welche Symptome deuten auf FIP hin, insbesondere bei der „feuchten“ und „trockenen“ Form?

FIP-Symptome variieren je nach Form der Krankheit und können zunächst unspezifisch sein, was die Diagnose erschwert.

Symptome der feuchten Form von FIP

Das wohl auffälligste Symptom ist die Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauch- oder Brusthöhle (Aszites), was zu einer sichtbaren Schwellung des Bauches oder Atembeschwerden führen kann. Häufig tritt ein unerklärliches Fieber auf, das auf übliche fiebersenkende Medikamente nicht anspricht. Betroffene Katzen zeigen zudem oft eine verminderte Aktivität und ein nachlassendes Interesse am Fressen.

 

Symptome der trockenen Form von FIP

Bei der trockenen Form von FIP können Entzündungen in verschiedenen Organen zu Symptomen wie Gelbsucht, neurologischen Anzeichen (wie Krampfanfälle oder Ataxie), Augenentzündungen oder Problemen mit der Nierenfunktion führen. Eine allmähliche Verschlechterung des Gesundheitszustands, einschließlich fortschreitenden Gewichtsverlusts und Lethargie, ist oft ein Zeichen der trockenen Form von FIP. Ähnlich wie bei der feuchten Form kann es auch hier zu Fieber und Appetitlosigkeit kommen.

Wie kann man die Symptome von FIP von anderen Krankheiten unterscheiden?

Die Diagnose von FIP kann herausfordernd sein, da viele ihrer Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Während viele Krankheiten Fieber, Lethargie oder Appetitlosigkeit verursachen können, ist die Kombination dieser Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg, insbesondere in Verbindung mit Aszites oder spezifischen Organentzündungen, verdächtig auf FIP. Darüber hinaus spricht FIP nicht auf die übliche antibiotische oder antivirale Behandlung an. Ein anhaltendes Fieber, das auf konventionelle Behandlungen nicht reagiert, kann ein Hinweis auf FIP sein.

Obwohl es keinen definitiven Test für FIP gibt, können Bluttests Anomalien aufzeigen, wie eine erhöhte Anzahl von weißen Blutkörperchen, Anämie oder erhöhte Proteinwerte im Blut, die auf FIP hindeuten können. Zudem können bildgebende Verfahren, wie Ultraschall oder Röntgen, Flüssigkeitsansammlungen in der Bauch- oder Brusthöhle aufzeigen, die typisch für die feuchte Form von FIP sind.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu anderen Krankheiten ist, dass einige Symptome, wie Gelbsucht oder neurologische Auffälligkeiten, charakteristischer für FIP sind. Das ist insbesondere der Fall, wenn sie in Verbindung mit anderen FIP-typischen Symptomen auftreten.

Welche diagnostischen Methoden werden zur Feststellung von FIP verwendet?

Die Diagnose von FIP ist in der Regel komplex und stützt sich auf eine Kombination aus klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen, Bildgebung und manchmal Gewebebiopsien. Bei einer gründlichen körperlichen Untersuchung werden speziell Symptome wie Aszites, Fieber, Gewichtsverlust und andere organspezifische Anzeichen beobachtet.

Obwohl es keinen spezifischen Bluttest für FIP gibt, können bestimmte Veränderungen im Blutbild, wie Anämie, erhöhte Leukozytenzahlen oder ein erhöhtes Gesamtprotein, insbesondere ein erhöhtes Verhältnis von Globulin zu Albumin, auf FIP hinweisen. Die Analyse der Flüssigkeit, die sich bei der feuchten Form von FIP in der Bauch- oder Brusthöhle ansammelt (Effusionsanalyse), kann ebenfalls hilfreich sein, da eine hohe Proteinkonzentration und eine spezifische Zellzusammensetzung auf FIP hindeuten können.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und manchmal CT oder MRT können verwendet werden, um Flüssigkeitsansammlungen oder organbezogene Veränderungen zu identifizieren. PCR-Tests können das Vorhandensein von Coronavirus-RNA in Blut, Gewebeproben oder in der Effusionsflüssigkeit nachweisen. Obwohl das Vorhandensein des Virus nicht spezifisch für FIP ist, kann es in Kombination mit anderen Befunden zur Diagnose beitragen. In einigen Fällen kann eine Biopsie und mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben erforderlich sein, insbesondere bei der trockenen Form von FIP.

Welche Rolle spielen Bluttests und bildgebende Verfahren bei der Diagnose von FIP?

Bluttests liefern wichtige Informationen über das allgemeine Gesundheitsbild der Katze und können Anomalien aufzeigen, die mit FIP vereinbar sind, wie Anomalien im Blutbild oder in den Proteinwerten. Sie sind jedoch nicht spezifisch für FIP und müssen im Kontext anderer Befunde interpretiert werden.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen sind entscheidend, um interne Anomalien zu identifizieren, die mit FIP verbunden sind, wie Flüssigkeitsansammlungen in der Bauch- oder Brusthöhle. Diese Methoden können auch helfen, die Auswirkungen von FIP auf verschiedene Organe zu visualisieren.

Wie kann man FIP von anderen ähnlichen Erkrankungen unterscheiden?

FIP sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine Katze typische Symptome aufweist und Laborbefunde zeigt, die mit FIP vereinbar sind, besonders wenn keine andere Ursache gefunden wird. Zudem kann ein Mangel an Reaktion auf Standardbehandlungen für andere Krankheiten ein Hinweis auf FIP sein.

In vielen Fällen wird FIP als Ausschlussdiagnose gestellt, nachdem andere ähnliche Erkrankungen, wie bakterielle Infektionen, Tumore oder Herzkrankheiten, ausgeschlossen wurden. Darüber hinaus können spezifische Tests wie PCR oder Histopathologie dem Tierarzt helfen, FIP von anderen Erkrankungen zu unterscheiden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für FIP?

Bis vor kurzem galt die Krankheit als unheilbar. In den letzten Jahren hat es jedoch bedeutende Fortschritte in der Behandlung von FIP gegeben, insbesondere mit antiviralen Medikamenten.

Antivirale Medikamente

Neuere antivirale Medikamente, wie GS-441524 und ähnliche Verbindungen, haben vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von FIP gezeigt. Diese Medikamente wirken, indem sie die Replikation des Virus hemmen, was die Heilungschancen verbessert.

Immunmodulatoren

In einigen Fällen können Medikamente, die das Immunsystem modulieren, eingesetzt werden, um die Entzündungsreaktion zu verringern.

Symptomatische Behandlung

Die symptomatische Behandlung umfasst die Verabreichung von Flüssigkeiten, Ernährungstherapie, Entwässerung von Aszitesflüssigkeit und die Behandlung von sekundären Infektionen.

Palliative Pflege

In Fällen, in denen eine Heilung nicht möglich ist, kann palliative Pflege dazu beitragen, die Lebensqualität der Katze zu verbessern und Symptome zu lindern.

Wie lange dauert eine typische Behandlung von FIP und was sind die Erfolgsaussichten?

Die Dauer der Behandlung kann je nach Schwere der Erkrankung und der Reaktion auf die Behandlung variieren. Beispielsweise kann die Behandlung mit antiviralen Medikamenten mehrere Wochen bis Monate dauern. Ein typischer Behandlungsverlauf kann zwischen 12 und 84 Tagen liegen, abhängig von der Reaktion der Katze auf die Therapie. Mit den neuesten antiviralen Therapien haben sich die Erfolgsaussichten deutlich verbessert. Studien berichten von Heilungsraten von über 80% bei Katzen, die mit diesen Medikamenten behandelt wurden. Jedoch ist der Erfolg der Behandlung von verschiedenen Faktoren abhängig, einschließlich des Stadiums der Krankheit und der allgemeinen Gesundheit der Katze.

 

Mit welchen Kosten muss man für eine FIP-Behandlung rechnen?

Die Kosten für die Behandlung von FIP können erheblich variieren und hängen von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielt die Art der Behandlung eine Rolle. Antivirale Medikamente sind oft teuer, und die Kosten können sich über die gesamte Dauer der Behandlung summieren. Auch die Dauer der Behandlung wirkt sich auf die Kosten aus. Längere Behandlungsverläufe erhöhen die Gesamtkosten. Aber auch Kosten für symptomatische Behandlungen, regelmäßige Bluttests und bildgebende Untersuchungen können zusätzlich anfallen. Schließlich können die Kosten je nach Land und Region variieren.

Die Behandlungskosten von FIP können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, insbesondere bei langwierigen Behandlungen mit antiviralen Medikamenten. Es ist daher ratsam, dass Katzenbesitzer diese Aspekte mit ihrem Tierarzt besprechen, um einen realistischen Überblick über die erwarteten Kosten zu erhalten.

Gibt es eine wirksame Impfung gegen FIP?

Die Entwicklung einer wirksamen Impfung gegen FIP ist komplex und bleibt eine Herausforderung. Die Primucell FIP Impfung ist in einigen Ländern zugelassen und wird intranasal verabreicht. Sie zielt darauf ab, eine Immunität gegen das feline Coronavirus zu entwickeln, das FIP verursachen kann. Die Wirksamkeit dieser Impfung ist jedoch umstritten. Studien haben gezeigt, dass sie nicht vollständig vor FIP schützt, insbesondere da die Krankheit durch verschiedene Stämme des Coronavirus verursacht wird. Die Impfung wird in der Regel für Katzen empfohlen, die einem hohen Risiko einer Exposition gegenüber dem Virus ausgesetzt sind. Allerdings raten viele Tierärzte zur Vorsicht bei der Verwendung dieser Impfung, da ihre Wirksamkeit und Sicherheit nicht vollständig gesichert sind.

Wie kann man das Risiko einer FIP-Infektion minimieren?

Obwohl es keine absolut sichere Methode gibt, FIP vollständig zu verhindern, stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um das Infektionsrisiko zu reduzieren. Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Umgebung, insbesondere in Mehrkatzenhaushalten, tragen dazu bei, die Verbreitung des Coronavirus zu minimieren.

In Tierheimen und Züchtereinrichtungen ist die Kontrolle der Katzenpopulation von entscheidender Bedeutung, um Überfüllung zu vermeiden, da dies das Risiko einer Virusübertragung erhöhen kann. Eine ausgewogene Ernährung und gründliche Pflege spielen eine bedeutende Rolle, indem sie das Immunsystem der Katze stärken und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen verbessern.

Sollte bekannt sein, dass eine Katze das Coronavirus trägt, ist es ratsam, sie von anderen Katzen zu isolieren, um die Übertragung zu verhindern. Regelmäßige Tierarztuntersuchungen ermöglichen zudem eine frühzeitige Erkennung von Krankheitsanzeichen und entsprechende Behandlung.

Trotz dieser Maßnahmen kann das Risiko einer FIP-Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden. Daher ist es von großer Bedeutung, sich der Symptome bewusst zu sein und im Falle von Verdacht zügig zu handeln.

Unter welchen Umständen sollte man eine Katze mit FIP einschläfern lassen?

Die Entscheidung, eine Katze mit FIP einzuschläfern, ist eine der schwierigsten und herzzerreißendsten Entscheidungen, die ein Katzenbesitzer treffen muss. Der wichtigste Faktor ist die Lebensqualität der Katze. Wenn die Katze anhaltende Schmerzen oder Leiden erlebt, die nicht effektiv gelindert werden können, oder wenn sie nicht mehr in der Lage ist, grundlegende Lebensfunktionen auszuführen, kann die Einschläferung eine humane Option sein. In fortgeschrittenen Stadien der Krankheit, insbesondere wenn die Katze nicht mehr auf die Behandlung anspricht oder die Symptome unkontrollierbar werden, kann das Einschläfern eine Überlegung sein. Zudem kann Ihr Tierarzt eine professionelle Einschätzung über den Zustand der Katze, die Prognose und die Möglichkeiten zur Schmerzlinderung geben. Letztendlich müssen auch die persönlichen Umstände des Besitzers berücksichtigt werden, einschließlich der emotionalen, zeitlichen und finanziellen Kapazität, sich um eine schwer kranke Katze zu kümmern.

Wie geht man mit der emotionalen Belastung um, die eine FIP-Diagnose für Katzenbesitzer bedeutet?

Eine FIP-Diagnose kann für Katzenbesitzer emotional sehr belastend sein. Es ist wichtig, Wege zu finden, um mit dieser Belastung umzugehen. Sich über die Krankheit zu informieren und Unterstützung von Tierärzten, vertrauenswürdigen Quellen oder Selbsthilfegruppen zu suchen, kann helfen, die Situation besser zu verstehen und zu bewältigen. Aber auch Gespräche mit Familie, Freunden oder professionellen Beratern können emotional entlastend wirken. Manchmal kann auch der Austausch mit anderen Katzenbesitzern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, hilfreich sein.

Sie sollten außerdem realistische Erwartungen hinsichtlich der Behandlungsaussichten und der Krankheitsprognose haben, um Enttäuschungen und emotionale Erschöpfung zu vermeiden. In dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, auch auf die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden zu achten. Sollte die Katze versterben oder eingeschläfert werden müssen, ist es wichtig, sich Zeit für die Trauer zu nehmen und sich nicht zu scheuen, Unterstützung zu suchen.

Wie wird FIP übertragen und wie hoch ist das Ansteckungsrisiko für andere Katzen?

FIP selbst wird nicht direkt von einer Katze zur anderen übertragen. Die zugrunde liegende Ursache von FIP, das feline Coronavirus (FCoV), wird jedoch zwischen Katzen übertragen. FCoV wird hauptsächlich über den Kot infizierter Katzen übertragen, wobei der Virus auch in geringerem Maße im Speichel und Urin vorhanden sein kann. Die Übertragung erfolgt oft in Mehrkatzenhaushalten oder in Tierheimen durch gemeinsame Nutzung von Katzentoiletten, Futternäpfen und Schlafplätzen. Nicht jede Katze, die mit FCoV infiziert wird, entwickelt FIP. Die Umwandlung des relativ harmlosen FCoV in das tödliche FIP-Virus ist ein komplexer Prozess, der durch Faktoren wie genetische Veranlagung, Immunstatus der Katze und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Während das Risiko der FCoV-Übertragung in Mehrkatzenhaushalten höher ist, ist das Risiko, dass eine infizierte Katze FIP entwickelt, individuell unterschiedlich und nicht jede Exposition führt zu FIP.

Welche vorbeugenden Maßnahmen kann man ergreifen, um die Ausbreitung von FIP zu verhindern?

Obwohl es keine sichere Methode gibt, FIP vollständig zu verhindern, können bestimmte Maßnahmen helfen, das Risiko einer FCoV-Infektion und damit indirekt das Risiko einer FIP-Entwicklung zu minimieren:

  • Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren von Katzentoiletten, Futternäpfen und Schlafbereichen kann die Verbreitung des Virus reduzieren.
  • Trennung von infizierten Katzen
  • Kontrolle der Katzenpopulation, beispielsweise Überfüllung vermeiden
  • Gesundheitsüberwachung durch regelmäßige tierärztliche Untersuchungen
  • Stärkung des Immunsystems, etwa durch eine ausgewogene Ernährung und eine stressfreie Umgebung

Fazit

FIP ist eine komplexe und herausfordernde Erkrankung, die bei Katzen sowohl physisch als auch emotional belastend sein kann. Während Fortschritte in der Behandlung, insbesondere durch den Einsatz neuer antiviraler Medikamente, Hoffnung bieten, bleibt die Prävention und Früherkennung entscheidend. Die genaue Beobachtung des Gesundheitszustands Ihrer Katze, regelmäßige tierärztliche Kontrollen und das Einhalten guter Hygienepraktiken sind wichtige Schritte, um das Risiko einer FCoV-Infektion und damit die Entwicklung von FIP zu minimieren. Bei der Diagnose und Behandlung von FIP ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt unerlässlich, um die bestmöglichen Entscheidungen für das Wohl Ihrer Katze zu treffen. Schließlich ist es wichtig, auch auf die emotionale Belastung zu achten, die eine FIP-Diagnose mit sich bringen kann, und Unterstützung für sich selbst und Ihre Katze zu suchen. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Unterstützung können Katzenbesitzer dazu beitragen, das Leben ihrer geliebten Haustiere auch im Angesicht dieser Herausforderung zu verbessern.

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: Mai 6, 2024



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