Pollenallergie bei Katzen

Kurz zusammengefasst

  • Pollenallergie bei Katzen: Pollenallergien können bei Katzen ähnliche Symptome wie beim Menschen hervorrufen und ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
  • Symptome und Ursachen: Juckreiz, Hautausschläge, Niesen, gerötete Augen und Schwellungen sind Anzeichen, ausgelöst durch verschiedene Pollenarten wie Gräser, Bäume und Unkräuter, wobei genetische Veranlagung das Risiko erhöht.
  • Asthma und Behandlung: Unbehandelte Pollenallergien können zu Asthma führen; die Diagnose erfolgt durch Tierarzttests, und die Behandlung umfasst Vermeidungsstrategien, Medikamente und möglicherweise Immuntherapie.

Prüfung / Online Redaktion

Nadja Sukalia
Online Redaktion

Die warmen Jahreszeiten bringen nicht nur Freude für Katzenbesitzer mit sich, sondern können auch unangenehme Folgen haben. Ähnlich wie beim Menschen können Katzen an einer Pollenallergie leiden. Diese Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf bestimmte Pollen kann zu unangenehmen Symptomen führen und die Lebensqualität der Vierbeiner erheblich beeinträchtigen.

Was ist eine Pollenallergie bei Katzen?

Eine Pollenallergie, auch als Heuschnupfen bekannt, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf bestimmte Pollen. Bei Katzen kann eine Pollenallergie ähnliche Symptome wie beim Menschen hervorrufen. Pollen sind winzige Partikel, die von Pflanzen zur Fortpflanzung freigesetzt werden. Sie können von den Katzen eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden.

Welche Faktoren können Heuschnupfen bei Katzen verursachen?

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Pollenallergie bei Katzen auslösen können. Verschiedene Pollenarten können bei Katzen Allergien auslösen, zu den häufigsten gehören Gräserpollen, Baumpollen und Unkrautpollen. Die Pollensaison variiert je nach Pollenart und kann sich von Frühling bis Herbst erstrecken. Katzen können während dieser Zeiten verstärkt mit allergischen Reaktionen zu kämpfen haben.  Einige Katzen können aufgrund genetischer Veranlagung anfälliger für Allergien sein. Wenn eine Katze bereits eine Allergie hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer Pollenallergie erhöht. 

Wie äußert sich Heuschnupfen bei Katzen?

Heuschnupfen bei Katzen äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die sowohl die Atemwege als auch die Haut betreffen können. Eine der häufigsten Beschwerden bei allergischen Katzen ist Juckreiz. Die Katze kann sich vermehrt kratzen, lecken oder beißen, insbesondere an den Pfoten, Ohren, im Gesicht und am Bauch. Bei einer Pollenallergie können sich bei Katzen Hautausschläge, Rötungen, Schwellungen oder Hautläsionen entwickeln. Aber auch vermehrtes niesen und eine laufende Nase können ein Indikator dafür sein, dass die Katze Heuschnupfen hat. Außerdem können die Augen gerötet, tränend oder geschwollen sein. Eine Katze mit Pollenallergie kann vermehrt blinzeln oder die Augen reiben. 

Kann eine Pollenallergie bei Katzen zu Asthma führen?

Ja, eine unbehandelte Pollenallergie kann bei Katzen zu Asthma führen. Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu Atembeschwerden, Husten und Keuchen führt. Bei einigen Katzen kann eine Pollenallergie zu einer Entzündungsreaktion in den Atemwegen führen, die das Risiko für Asthma erhöht. Es ist wichtig, eine Pollenallergie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um das Risiko von Komplikationen wie Asthma zu verringern.

Wie wird eine Pollenallergie bei Katzen diagnostiziert?

Die Diagnose einer Pollenallergie bei Katzen erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt. Der Tierarzt wird die Krankengeschichte der Katze erfragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen, kann es erforderlich sein, weitere diagnostische Tests durchzuführen.

Welche Untersuchungsmethoden kommen bei der Diagnose zum Einsatz?

Bei der Diagnose einer Pollenallergie bei Katzen können unterschiedliche Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen. Beispielsweise können Allergietests Aufschluss darüber geben, auf welche Pollenarten die Katze allergisch reagiert. In der Regel werden Allergietests mittels Blut- und Hauttests durchgeführt. Der Tierarzt kann aber auch Hautabstriche entnehmen, um mögliche bakterielle oder pilzbedingte Infektionen der Haut auszuschließen. Um mögliche Nahrungsmittelallergien auszuschließen, kann es hilfreich sein, eine Ausschlussdiät durchzuführen.

Welche Pollenarten sind typisch für bestimmte Jahreszeiten?

Die Pollensaison variiert je nach Pollenart und Jahreszeit.

Frühling

Baumpollen wie Birkenpollen, Erlenpollen und Eschenpollen sind typisch für den Frühling.

Sommer

Gräserpollen wie Roggenpollen, Weizenpollen und Haferpollen sind in den Sommermonaten häufig.

 

 

Herbst

Unkrautpollen wie Ambrosiapollen und Beifußpollen sind typisch für den Herbst.

Wann ist mit verstärktem Pollenflug zu rechnen?

Der Pollenflug kann je nach Region und Wetterbedingungen variieren. Grundsätzlich ist der Pollenflug im Frühling und Sommer am stärksten ist. An warmen, trockenen und windigen Tagen ist mit einem erhöhten Pollenflug zu rechnen. Es ist ratsam, die Pollenflugvorhersagen für die Region der Katze zu verfolgen, um allergische Reaktionen zu minimieren.

Welche weiteren Allergiesymptome können bei Katzen auftreten?

Neben den bereits genannten Symptomen können bei Katzen mit einer Pollenallergie auch weitere Allergiesymptome auftreten. Einige Katzen können z. B. auch Verdauungsprobleme wie Erbrechen oder Durchfall entwickeln. Es kann auch zu weiteren Atembeschwerden kommen. Neben Asthma können auch Husten oder Atemnot auftreten. Die betroffenen Katzen können aber auch Verhaltensänderungen aufweisen. Sie können lethargisch sein, an Appetitverlust leiden oder gereizt wirken. 

Wie wird eine Pollenallergie behandelt?

In erster Linie ist es ratsam, die Katze während der Pollensaison möglichst wenig den Allergenen auszusetzen. Dazu gehört etwa die Katze drinnen zu halten, Pollenflugvorhersagen zu beachten und Allergene im Haus zu minimieren. 

Tierärzte können antiallergische Medikamente wie Antihistaminika oder kortikosteroidhaltige Medikamente verschreiben, um die allergischen Reaktionen zu reduzieren. In einigen Fällen kann eine Immuntherapie in Betracht gezogen werden. Dabei wird die Katze über einen längeren Zeitraum hinweg kleinen Mengen des Allergens ausgesetzt, um eine Toleranz zu entwickeln. 

Zusätzlich können symptomatische Behandlungen wie Augentropfen gegen Reizungen, spezielle Shampoos bei Hautproblemen oder Atemwegsmedikamente bei Asthma verabreicht werden. Es ist wichtig, dass die Behandlung einer Pollenallergie bei Katzen individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Katze abgestimmt wird. Ein Tierarzt kann die beste Behandlungsoption empfehlen und weitere Ratschläge zur Linderung der Symptome geben.

Fazit

Eine Pollenallergie bei Katzen kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Es ist wichtig, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die allergischen Reaktionen zu reduzieren. Durch eine Kombination aus Vermeidungsstrategien, medikamentöser Behandlung und gegebenenfalls Immuntherapie kann das Wohlbefinden der betroffenen Katzen verbessert werden. Bei Verdacht auf eine Pollenallergie bei der eigenen Katze sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden, um eine korrekte Diagnose und individuelle Behandlungspläne zu erhalten.

 

Qualitätsprüfung

Experte

Dr. med. vet. Volker Moser, studierte an der Veterinär-Universität Wien und schrieb seine Dissertation auf dem Gebiet Molekularmedizin (Tumorgenetik). Seit 1997 arbeitet Dr. Moser als selbstständiger Tierarzt im Bereich der Kleintiermedizin, Wiederkäuer- und Pferdemedizin. Zahlreiche Fort- und Zusatzausbildungen und seine ständige Mitarbeit in diversen Kleintierkliniken und -praxen runden seine jahrelange Berufspraxis ab. Dr. Moser engagiert sich seit 1998 in der ÖTK und VÖK und ist seit 2021 Generalsekretär bei UEVP (Union of European Veterinary Practitioners). Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und klinischer Publikationen in Fachzeitschriften.
Zuletzt geändert: April 30, 2024



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