Mineralstoffe spielen eine tragende Rolle für die Gesundheit Deines Pferdes. Sie regulieren nicht nur den Wasser- und Elektrolythaushalt, sondern sind auch für Knochen, Muskeln, Nerven und den gesamten Stoffwechsel unverzichtbar. Ein Mangel bleibt oft lange unbemerkt, kann aber gravierende Folgen haben. Umgekehrt kann auch eine Überversorgung zu Störungen führen. Pferde haben je nach Alter, Leistung, Gesundheitszustand und Haltungsform sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Deshalb ist eine individuelle und ausgewogene Mineralstoffversorgung entscheidend.
Woran erkenne ich einen Mangel an Mineralstoffen?
Ein Mineralstoffmangel beim Pferd kann sich auf sehr unterschiedliche Weise zeigen, abhängig davon, welcher Stoff fehlt. Häufige erste Anzeichen sind stumpfes oder schuppiges Fell, brüchige Hufe oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Auch Muskelzittern, Leistungsabfall, Nervosität oder auffällige Bewegungsstörungen können Hinweise auf einen Mangel sein. Bei tragenden Stuten oder Fohlen kann ein Defizit sogar die Entwicklung des Skeletts oder des Immunsystems beeinträchtigen. Weil viele dieser Symptome unspezifisch sind, wird ein Mangel oft erst spät erkannt.
Welche Symptome zeigen sich bei einem Ungleichgewicht?
Ein Ungleichgewicht in der Mineralstoffversorgung – egal ob zu wenig oder zu viel – bringt den gesamten Organismus aus der Balance. Zu hohe Mengen an Phosphor beispielsweise können die Aufnahme von Calcium behindern und so langfristig zu Knochenschwäche führen. Ein Zuviel an Selen kann sogar toxisch wirken und sich in Haarverlust, Rissen in den Hufen oder neurologischen Ausfällen äußern. Deshalb ist eine gut abgestimmte Ration wichtig, um sowohl Unter- als auch Überversorgungen zu vermeiden.
Können auch zu viele Mineralstoffe schaden?
Ja, eine Überversorgung mit bestimmten Mineralstoffen kann genauso schädlich sein wie ein Mangel. Besonders bei Spurenelementen wie Selen, Kupfer oder Jod ist Vorsicht geboten. Ihre Wirkung entfalten sie nur in einem engen Dosierungsbereich – jenseits davon kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Auch eine unkritische Kombination verschiedener Ergänzungsfuttermittel kann zu einer ungewollten Anhäufung einzelner Stoffe führen. Deshalb sollte bei jeder Ergänzung genau überprüft werden, was bereits über das Grund- und Kraftfutter aufgenommen wird.
Warum ist das Verhältnis von Calcium zu Phosphor entscheidend?
Das Verhältnis von Calcium zu Phosphor ist für viele Körperfunktionen zentral – vor allem aber für den Knochenstoffwechsel. Ideal ist bei ausgewachsenen Pferden ein Verhältnis von etwa 2:1, bei Jungtieren sogar bis zu 3:1. Zu viel Phosphor kann die Calciumaufnahme blockieren, was langfristig zu Entmineralisierung der Knochen, Knochenerweichung oder Muskelproblemen führen kann. Umgekehrt bringt auch ein zu hohes Calciumverhältnis das Gleichgewicht durcheinander. Eine korrekt ausbalancierte Ration berücksichtigt daher nicht nur die absoluten Mengen, sondern auch deren Verhältnis zueinander.
Welche Bedeutung hat die Grundfutterqualität?
Die Qualität des Grundfutters ist ausschlaggebend für die Mineralstoffversorgung Deines Pferdes. Heu, Silage und Weidegras bilden die Basis jeder Ration und liefern den größten Anteil an Mineralstoffen. Allerdings variiert der Gehalt stark – je nach Bodenbeschaffenheit, Pflanzenart, Düngung, Erntezeitpunkt und Lagerung. Besonders bei extensiv bewirtschafteten Böden oder spät geschnittenem Heu kann es zu deutlichen Defiziten kommen, etwa bei Zink, Selen oder Kupfer. Ohne Analyse bleibt oft unklar, welche Mineralstoffe tatsächlich enthalten sind. Eine Rationsberechnung auf Basis der Futteranalyse schafft hier Klarheit und hilft, gezielt zu ergänzen.
Wie verändert sich der Bedarf bei Fohlen, tragenden Stuten und alten Pferden?
Fohlen im Wachstum, trächtige Stuten und alte Pferde stellen besondere Anforderungen an die Mineralstoffversorgung. Bei Fohlen ist vor allem die Versorgung mit Calcium, Phosphor, Kupfer und Zink entscheidend für eine gesunde Entwicklung von Knochen und Gelenken. Trächtige Stuten benötigen ab dem letzten Trächtigkeitsdrittel vermehrt Mineralstoffe, um die Versorgung des ungeborenen Fohlens sicherzustellen. In der Laktation steigt der Bedarf nochmals deutlich an. Bei älteren Pferden können Resorptionsstörungen und ein verlangsamter Stoffwechsel den Bedarf ebenfalls verändern. Auch Zahnprobleme, die die Futteraufnahme beeinträchtigen, müssen berücksichtigt werden.
Welche Anforderungen stellen Sportpferde an die Versorgung?
Sportpferde haben durch intensive Trainings- und Turnierbelastungen einen erhöhten Bedarf an bestimmten Mineralstoffen, insbesondere Elektrolyten wie Natrium, Kalium und Chlorid. Diese gehen über den Schweiß in großen Mengen verloren und müssen regelmäßig ersetzt werden. Auch Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelarbeit und sollte bedarfsgerecht ergänzt werden. Ein Mangel kann zu Muskelverspannungen, Leistungsabfall oder erhöhter Reizbarkeit führen. Die Mineralstoffversorgung bei Sportpferden sollte daher nicht nur auf den Grundbedarf, sondern auch auf die Verluste durch körperliche Aktivität abgestimmt sein.
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Wie beeinflusst Stress oder Krankheit den Bedarf?
Stresssituationen wie Stallwechsel, Transport, Rangordnungskonflikte oder intensive Trainingsphasen können den Mineralstoffhaushalt stark belasten. Der Bedarf an Magnesium, Zink oder B-Vitaminen steigt in solchen Phasen oft deutlich an, da diese Stoffe für die Funktion des Nervensystems und die Immunabwehr unverzichtbar sind. Auch bei Krankheiten oder in der Rekonvaleszenzphase ist der Bedarf erhöht – etwa wenn das Immunsystem arbeitet, Heilungsprozesse laufen oder der Appetit eingeschränkt ist. In solchen Fällen kann eine gezielte Ergänzung helfen, den Körper zu stabilisieren und die Regeneration zu fördern.
Wann macht ein Mineralfutter Sinn?
Ein Mineralfutter ist immer dann sinnvoll, wenn das Grundfutter allein den Bedarf an essentiellen Mineralstoffen nicht deckt – und das ist in der Praxis sehr häufig der Fall. Besonders in Regionen mit selenarmen Böden, bei Pferden mit erhöhtem Bedarf wie Sportpferden, Zuchtstuten oder Fohlen sowie bei Tieren in Genesung oder Stress ist eine gezielte Ergänzung notwendig. Auch Pferde, die kein oder nur wenig Kraftfutter bekommen, können über das Grundfutter allein oft nicht ausreichend versorgt werden. Ein hochwertiges Mineralfutter ergänzt gezielt und ausgewogen, ohne zu überladen.
Wie erkennst Du ein gutes Mineralfutter?
Ein gutes Mineralfutter ist auf die Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes abgestimmt und enthält alle wichtigen Mengenelemente und Spurenelemente in einem physiologisch sinnvollen Verhältnis. Es enthält keine unnötigen Füllstoffe, Zucker oder Aromastoffe und setzt auf gut bioverfügbare Verbindungen wie organische Chelate oder Zinkmethionin statt billiger Oxide. Ideal ist es, wenn die Zusammensetzung transparent deklariert ist und auf wissenschaftlich fundierten Empfehlungen beruht. Auch die Dosierung sollte sinnvoll sein – weder zu niedrig noch übertrieben hoch.
Welche Rolle spielt die Bioverfügbarkeit?
Die Bioverfügbarkeit beschreibt, wie gut ein Mineralstoff vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Sie hängt stark davon ab, in welcher chemischen Form der Stoff vorliegt. Organische Verbindungen wie Zinkchelat oder Kupferglycinat sind meist deutlich besser verfügbar als anorganische Formen wie Oxide oder Sulfate. Auch die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Mineralstoffen – etwa zwischen Calcium und Phosphor oder Eisen und Zink – beeinflussen die Aufnahme. Ein hochwertiges Mineralfutter berücksichtigt diese Zusammenhänge und setzt auf gut verwertbare Formen.
Wie lässt sich die Versorgung gezielt überprüfen?
Eine genaue Einschätzung der Mineralstoffversorgung ist nur durch eine Kombination aus Futteranalyse, Rationsberechnung und – wenn nötig – Blutuntersuchung möglich. Die Futteranalyse zeigt, wie hoch der Gehalt bestimmter Mineralstoffe im Grundfutter ist. Die Rationsberechnung vergleicht diesen Ist-Zustand mit dem tatsächlichen Bedarf Deines Pferdes. Eine Blutuntersuchung kann zusätzlich Aufschluss über die aktuelle Versorgungslage geben, ist aber nicht bei allen Mineralstoffen zuverlässig. Besonders bei chronischen Problemen oder unspezifischen Symptomen lohnt es sich, gezielt zu überprüfen, ob die Ration optimal abgestimmt ist.
FAQ
- Welche Mineralstoffe sind für Pferde besonders wichtig?
Zu den wichtigsten Mineralstoffen gehören Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium sowie Spurenelemente wie Zink, Kupfer, Selen, Eisen und Jod. Sie übernehmen zentrale Aufgaben im Stoffwechsel, im Knochenaufbau und im Immunsystem. - Wie erkenne ich einen Mineralstoffmangel beim Pferd?
Ein Mangel zeigt sich oft durch stumpfes Fell, brüchige Hufe, Infektanfälligkeit, Muskelzittern oder Leistungsabfall. Die Symptome sind häufig unspezifisch, weshalb eine Futteranalyse sinnvoll sein kann. - Wann sollte ein Mineralfutter eingesetzt werden?
Ein Mineralfutter ist sinnvoll, wenn das Grundfutter nicht ausreicht – etwa bei sportlicher Belastung, Zucht, Wachstum oder speziellen gesundheitlichen Anforderungen. Es sollte individuell abgestimmt und hochwertig zusammengesetzt sein. - Kann eine Überversorgung mit Mineralstoffen schädlich sein?
Ja, besonders bei Spurenelementen wie Selen oder Kupfer kann eine zu hohe Zufuhr toxisch wirken. Eine Überversorgung kann ebenso problematisch sein wie ein Mangel und sollte unbedingt vermieden werden. - Wie kann ich die Mineralstoffversorgung meines Pferdes überprüfen?
Am zuverlässigsten ist die Kombination aus Futteranalyse, Rationsberechnung und – bei Verdacht – gezielter Blutuntersuchung. So lässt sich feststellen, ob das Pferd optimal versorgt ist oder eine Anpassung nötig ist.



